Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 488 St. Godehard 1589

Beschreibung

Zierstein. Der Stein befindet sich rechts neben dem Eingang der Rechtspflegeschule, die in dem an den Südflügel des abgebrochenen Kreuzgangs grenzenden ehemaligen Konventsgebäude untergebracht ist. Der ursprüngliche Standort ist nicht bekannt. Dargestellt ist zwischen zwei ionischen Halbsäulen Bischof Bernhard mit dem Modell von St. Godehard in der Rechten, in der Linken hält er den Bischofsstab. Rechts auf dem Stein das Abtswappen, in den Plätzen 1 und 4 des quadrierten Wappens Inschrift A. Links ein weiteres von einem Engel gehaltenes Wappen. Die Inschrift B ist in drei vertieften Zeilen unterhalb der Bischofsfigur erhaben ausgehauen, von der dritten Zeile sind nur noch die oberen Buchstabenhälften erhalten.

Maße: H.: 84 cm; B.: 90 cm; Bu.: 3 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versal am Textbeginn (B).

Christine Wulf [1/1]

  1. A

    G

  2. B

    1589 / RADIX SAPIENTIAE EST TIMERE D(OMI)N(V)Ma) / [RAMI] ENIM ILLIVS LONGAEVI ECLI I1)

Übersetzung:

Die Wurzel der Weisheit ist, den Herrn zu fürchten. Ihre [der Weisheit] Zweige nämlich sind dauerhaft. Ecclesiasticus 1. (B)

Wappen:
Hermann II. Dannhausen, Abt von St. Godehard2), ?3)

Kommentar

Die Steintafel wurde zur Zeit des Abtes Hermann II. Dannhausen4) (1566–1618) angefertigt.

Textkritischer Apparat

  1. D(OMI)N(V)M] Deum Henkel.

Anmerkungen

  1. Sir. 1,25. Ergänzung auf der Grundlage des Bibeltexts unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Buchstabenreste.
  2. Wappen Hermann II. Dannhausen, Abt von St. Godehard (Schild unter Mitra, hinterlegt von zwei gekreuzten Abtsstäben, quadriert 1 u. 4 Sparren, unten begleitet von Buchstabe G; 2 u. 3 Tannenzapfen). Ob die zwei Abtsstäbe auf eine zweite Abtswürde Dannhausens hindeuten, ließ sich nicht klären.
  3. Wappen ? (Sparren, überhöht von einem Löwenkopf).
  4. Zu Hermann II. Dannhausen vgl. Kommentar zu Nr. 426.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 149.
  2. Karl Henkel: Bischof Bernhard I. von Hildesheim. In: Diözese 7 (1933), S. 12.
  3. Slg. Rieckenberg, S. 890.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 488 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0048801.