Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 471† St. Paul 1585

Beschreibung

Grabdenkmal für Moritz Friese. Nach Oeynhausen war auf dem Denkmal außer der Inschrift eine achtteilige Ahnenprobe angebracht, von der er fünf Wappen beschreibt. Oeynhausen überliefert möglicherweise nur einen Auszug aus der Grabschrift.

Inschrift nach Oeynhausen.

  1. A(nno) D(omini) 1585 den 13 January starb der gestreng edel u(nd) ehrenvest Moritz Friese fürstlicher Braunschw(eigischer) Statthalter zwischen Deister u(nd) Leyne

Wappen:
Friese1)Heere4)
Freden2)Warpke
Güldenbock3)Busch
KniggeBordensloh5)

Kommentar

Moritz Friese stand 1560 als Rat in den Diensten Herzog Erichs II., 1568 war er Drost in Wittenburg, von 1582–1584 Statthalter zwischen Deister und Leine. Am 26. Dezember 1563 erhielt er zusammen mit den Brüdern Heinrich, Burchard, Hildebrand und Cord von Saldern sowie mit Heinrich von Holle das Recht, an der Südseite der St. Pauls-Kirche eine Prieche zu errichten. Als Gegengabe stifteten sie eine neue Orgel.6) Moritz Friese starb nach Joachim Brandis’ Diarium am 12. Januar in Wittenburg und wurde am 17. Januar in St. Paul in Hildesheim begraben.7) Das Grabdenkmal seiner Ehefrau Anna von Mandelsloh befand sich ebenfalls in St. Paul (vgl. Nr. 483).

Anmerkungen

  1. Wappen Friese (schräggelegter Baumstamm, oben mit zwei, unten mit einer Rose).
  2. Wappen Freden (zwei abgewendete Schlüssel).
  3. Wappen Güldenbock (Steinbock). Vgl. Siebmacher 1, S. 184: zwei Füchse; Helmzier: Steinbock.
  4. Wappen Heere (drei Hüte).
  5. Wappen Bordensloh (gespalten, vorn drei Zickzackbalken). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 5, Abt. 5, S. 52 u. Tafel 61.
  6. DBHi, HS C 1104, S. 3.
  7. Vgl. Samse, Zentralverwaltung, S. 35, S. 273; Joachim Brandis’ Diarium, S. 215.

Nachweise

  1. Oeynhausen, S. 324, Nr. 56.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 471† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0047106.