Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 458† Dom 1584

Beschreibung

Grabplatte für den Kanoniker Hermann Blecker. Stein. Blecker war im nördlichen Kreuzgangflügel begraben.1) Nach der Beschreibung Zeppenfeldts waren auf der Grabplatte ein Wappen aus Messing und die Inschrift angebracht.2)

Inschrift nach DBHi, HS 271.

  1. Anno 1584 21 Novemb(ris) obiit Venerabilis Vir D(omi)nus Hermannus Blecker I(uris) U(triusque) Doctor Canon(icus) Diaconus Eccles(iae) Hilden(semensis) necnon Colleg(ii) Eccles(iae) S(anctae) Crucis Canonicus c(uius) a(nima) r(equiescat) i(n) p(ace)

Übersetzung:

Im Jahr 1584 am 21. November starb der ehrwürdige Mann Herr Hermann Blecker, Doktor beider Rechte, Kanoniker [und] Diakon der Hildesheimer Kirche sowie Kanoniker des Kollegiums an der Heilig-Kreuz-Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Hermann Blecker stammte aus einer Hildesheimer Bürgerfamilie und war der Bruder des Alexander (Sander) Blecker (vgl. Nr. 432 u. Nr. 619).3) Er hat sich 1563 an der Universität Erfurt immatrikuliert, 1566 ist er an der Universität Köln nachzuweisen, 1569 ist er als Hildesiensis canonicus collegiatae ecclesiae iuris studiosus in die Ingolstädter Matrikel eingetragen.4) Möglicherweise hat er auch in Italien studiert, da er 1575 der Familie Brandis die Nachricht über die Genesung ihres in Padua studierenden Sohnes überbrachte.5) Das Amt des Dechanten am Blasiusstift in Braunschweig hatte wohl nicht Hermann – wie Bertram angibt – sondern Johannes Blecker inne.6)

Anmerkungen

  1. Bertram, Bischöfe, S. 155; ebd., Grundriß, Nr. 98.
  2. Vgl. Zeppenfeldt in: DBHi, HS 269, S. 196.
  3. Joachim Brandis’ Diarium, S. 566.
  4. Matrikel Erfurt, Bd. 8,2, S. 406, Zeile 35; Matrikel Köln, Bd. 4, S. 48, Nr. 689,149; Matrikel Ingolstadt, Bd. 1, Sp. 937, Zeile 11.
  5. Wie Anm. 3.
  6. Bertram, Bischöfe, S. 155; vgl. Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. Braunschweig 1967 (Braunschweiger Werkstücke 36), Register S. 373.

Nachweise

  1. DBHi, HS 271, fol. 4v.
  2. DBHi, HS 269, S. 196.
  3. Bertram, Bischöfe, S. 155.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 868.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 458† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0045803.