Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 456† Ratsapotheke 1583

Beschreibung

Becher. Silber, vergoldet. Die Inschrift befand sich auf dem Fuß. Außerdem waren auf dem Becher noch deutsche und lateinische Verse1) angebracht, deren Wortlaut nicht überliefert ist.2)

Inschrift nach Mithoff.

  1. Henig Arneken Ridemeister Roleff Harlessen Joachim Brandis 1583

Kommentar

Als Dank für die im Jahr 1576 vom Rat erhaltenen Privilegien erboten sich die Hildesheimer Goldschmiede, einen Becher anzufertigen. Das benötigte Silber sollte allerdings vom Rat zur Verfügung gestellt werden. Die Apothekenherren übernahmen die Finanzierung des Silbers ut dem ambte unter der Bedingung, daß der Becher bie dem ambte vorblive. Der Rat gestattete dies, und 1584 übergab der Goldschmied Daniel Köler den zunächst noch unvergoldeten Becher an die Apothekenherren, die ihn dann mit ungarischem Gold vergolden ließen.3)

Die drei in der Inschrift Erwähnten waren 1581 als Apothekenherren gewählt worden.4) Zu Henni Arneken vgl. den Kommentar zu Nr. 508. Rolef IV. von Harlessem (vgl. Nr. 379) wurde 1559 in das Vierundzwanziger-Kollegium gewählt, 1578 wurde er zusammen mit Joachim Brandis Ältermann der Wandschneidergilde.5) Joachim Brandis d. J., Verfasser des für die Hildesheimer Stadtgeschichte bedeutenden Tagebuchs, war von 1592 bis 1603 mehrfach Hildesheimer Bürgermeister.6)

Anmerkungen

  1. Vgl. Kommentar zu Nr. 476.
  2. Beschreibung nach Mithoff, Kunstdenkmale, S. 170, Anm. 2.
  3. Joachim Brandis’ Diarium, S. 204f.
  4. Joachim Brandis’ Diarium, S. 179. Zum Amt der Apothekenherren vgl. Gebauer, Geschichte 2, S. 187.
  5. Joachim Brandis’ Diarium, S. 94, S. 163 und Register S. 581.
  6. Zu seiner Biographie vgl. Joachim Brandis’ Diarium, S. I–III (Einleitung).

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 170, Anm. 2 („nach Mitteilung des Herrn Kreisgerichtsregistrators Sack in Braun-schweig“).
  2. DBHi, HS 789, fol. 386v.
  3. Slg. Rieckenberg, S. 866.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 456† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0045609.