Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 454† Rathaus 1581
Beschreibung
Geschütz „St. Markus“. Die 1730 gesprungene Kanone stand, nachdem sie funktionslos geworden war, vor dem Rathaus. Ihr ursprünglicher Standort war der Wall hinter St. Godehard. Auf dem Geschütz war der Evangelist Markus dargestellt mit Beischrift A, unterhalb des Bildes Inschrift B. Inschrift C verlief um die Mündung.1)
Inschriften nach Kratz.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ST. MARCVS
- B
S. MARCVS BIN ICH GENANT DEM KOERSNERS WOL BEKANT SE HABEN MICH LATEN GETEN OREN VINDEN THO VORDRETEN DARMIT DOEN SE MICH VOREREN DEM ERBAREN RADE OREN VIENDEN THO WEREN2)
- C
HANS PELCKINCK ME FECIT 1581
Übersetzung:
Hans Pelckinck hat mich gemacht 1581. (C)
Anmerkungen
- Beschreibung, Geschichte und Schriftart nach Kratz, Hochstift, S. 15.
- ,Der heilige Markus werde ich genannt, den Kürschnern bin ich gut bekannt. Sie haben mich gießen lassen zum Verdruß ihrer Feinde. Deshalb haben sie mich dem ehrbaren Rat verehrt, damit ich ihre Feinde abwehre.‘
- Joachim Brandis’ Diarium, S. 133.
Nachweise
- Kratz, Hochstift, S. 15.
- Doebner, Geschütze, S. 223.
- Hartmann, Geschütze, S. 8 (B, C).
- Slg. Rieckenberg, S. 929.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 454† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0045405.
Kommentar
Bei diesem Geschütz handelt es sich um das von der Kürschnerinnung am 14. November 1581 gelieferte, das Joachim Brandis als achtes in seiner Liste der von den Gilden gestifteten Waffen nennt. Die Kürschner hatten zunächst ein kleineres Geschütz von 7½ Zentner gießen lassen, das jedoch den Anforderungen des Rates nicht entsprach. Sie ließen deshalb ein zweites von 13½ Zentner und 10 Pfund gießen.3) Zu Hans Pelckinck vgl. Nr. 436.