Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 412† Alter Markt 39 (no. 1546) 1569, um 1600?
Beschreibung
Haus. Fachwerk. Auf dem Kellersturz im Inneren des Hauses die Jahreszahl A, Inschrift B „am Ausbau“ im Zusammenhang mit der Darstellung eines aus einer Verzierung hervorwachsenden Hirschs.1) Die Inschriften C waren als Beischriften zu allegorischen Darstellungen von Tugenden in den oberen drei Brüstungstafeln des Erkers angebracht.
Inschrift A nach Struckmann, B nach DBHi, HS 789; C nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten.
Schriftart(en): Gotische Minuskel2) (B).
- A
1569
- B
Wer godt vertruwet der hetth woll gebuweth3) datt duta) ohme nich geruweth4)
- C
JVSTITIA // CARITAS // TEMPERANTIA
Übersetzung:
Gerechtigkeit. Liebe. Mäßigung. (C)
Textkritischer Apparat
- dut] u mit übergeschriebenem o.
Anmerkungen
- Vgl. DBHi, HS 789, fol. 426v; Mithoff (Kunstdenkmale, S. 180) überliefert die Inschrift B zwar mit der korrekten alten Hausnummer, nennt aber als Standort das „Süsterntor“.
- Schriftart nach DBHi, HS 789, ebd.
- Vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 2, Sp. 90, Nr. 2200.
- ‚das tut ihn nicht gereuen‘.
- Der erste sicher datierte Beleg (Nr. 521) stammt aus dem Jahr 1598.
Nachweise
- Struckmann, S. 125, Nr. 835 (A).
- DBHi, HS 789, fol. 426v (B).
- Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 318 (C).
- Slg. Rieckenberg, S. 973.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 412† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0041207.
Kommentar
Da allegorische Darstellungen von Tugenden mit Beischriften erst um 1600 an den Hildesheimer Hausfassaden üblich werden5), ist die am Erker angebrachte Inschrift C möglicherweise später entstanden, als das in A überlieferte Datum angibt.