Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 400 St. Michaelis, Bernwardkrypta 1565

Beschreibung

Grabplatte für den Abt Matthias Campe. Sandstein. Die hochrechteckige Platte ist heute in der Sakristei der Bernwardkrypta an der Wand angebracht, ursprünglich lag sie in der Krypta vor dem Bernward-Altar. Im Innenfeld ist unter einem aus Grotesken gebildeten Baldachin, der von zwei Säulen getragen wird, der Verstorbene mit Mitra im Flachrelief dargestellt. In der Rechten hält er ein aufgeschlagenes Buch, in der Linken den Abtsstab. Rechts und links oberhalb des Kopfes zwei geschwänzte Maskenköpfe. Rechts unten zu Füßen des Verstorbenen sein Wappen. Die erhaben ausgehauene Inschrift läuft an vier Seiten um. Die i sind mit i-Punkten versehen. Am Schluß ist der verbliebene Platz mit einem Rankenornament ausgefüllt.

Maße: H.: 232 cm; B.: 104 cm; Bu.: 9–9,7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Christine Wulf [1/1]

  1. Anno d(omi)nj 1565 in p(ro)festo galli1) / obiit venerabilis pater et d(omi)n(v)s Matthias hvivs Monasterii in or/dine. 33 Jn refor(m)ationea) vero / serrimvsb) Abbas cvivs anima reqviescat in pace Amen

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1565 am Tag vor dem Fest des Gallus starb der ehrwürdige Vater und Herr Matthias, Abt dieses Klosters, in der Reihe der Äbte der dreiunddreißigste, seit der Reform aber der siebente. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.

Wappen:
Campe2)

Kommentar

Matthias Campe wurde am 10. August 1563 vom Konvent zum Abt gewählt und am 27. desselben Monats von Bischof Burchard bestätigt. Er war vorher Cellerar im Kloster St. Godehard.3)

Textkritischer Apparat

  1. refor(m)atione] Kürzungszeichen fehlt.
  2. serrimvs] Statt septimus.

Anmerkungen

  1. 15. Oktober.
  2. Wappen Campe (geteilt, oben Wappeninhalt nicht erkennbar, unten Kammrad).
  3. Nekrologium von St. Godehard (StaHi, Bestand 52, Nr. 171, fol. 54r): xvii kal. nov. [16. Oktober] Item matthias abbas s(an)c(t)i michaelis prius cellerarius monasterii nostri; Joachim Brandis’ Diarium, S. 102; DBHi, HS C 26b, S. 94.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 26b, S. 94.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 825.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 400 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0040007.