Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 381 Roemer-Museum 1555

Beschreibung

Porträt des Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen von Sachsen (1503–1554).1) Kupfer, vergoldet. Die Platte gehört zu einer Reihe von drei gleichartigen Bildern. Die anderen zeigen Martin Luther (Nr. 365) und Kaiser Karl V. (Nr. 384). Die Bilder stammen wahrscheinlich aus dem Rathaus, im Jahr 1824 befanden sie sich im Stadtarchiv.2) Der Kurfürst ist als Halbfigur dargestellt, rechts neben seinem Kopf zwei Wappen, über seinem Kopf Inschrift A, links neben seinem Kopf B. Unterhalb des Brustbildes Inschrift C. Die Inschriften sind punziert, in C sind die u mit diakritischen Zeichen versehen und Interpunktionszeichen gesetzt worden.

Maße: H.: 17,5 cm; B.: 12 cm; Bu.: 0,15 cm (A), 0,1 cm (B, C).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien (A, B), Fraktur und Kapitalis (C).

  1. A

    DER GERECHTE MVS VIL LEIDEN / ABER DER HERR HILFT IHM AVS DE(M) ALLEN / PSAL · 343) ·

  2. B

    1555 / · I(OBST) · K(AMERER) ·

  3. C

    Der Durchlauchtigst Hochgeborn furst vnd herr, / herr Johans fridrich der elter herzog zu Sachsen / vnd Churfurst, ist den 3 MARCII · AN=/NO D(OMI)NI · 1554, in Gott entschlaffen

Wappen:
Sachsen4), Erzmarschall5)

Kommentar

Ein Gemälde mit einer der Inschrift C im Wortlaut nahezu gleichen Beischrift befand sich im Rathaus in Jena.6) Es gehörte dort zu einer Reihe von vier Bildern mit Darstellungen Kaiser Karls V., Martin Luthers und Philipp Melanchthons. Vgl. auch den Kommentar zu Nr. 365.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr.: 1613.
  2. Zur Provenienz vgl. die in Nr. 365, Anm. 2 angegebene Literatur.
  3. Ps. 34,20.
  4. Herzogtum Sachsen (fünf gelbe und fünf schwarze Balken, belegt mit einem Rautenkranz). Zum Wappen des Hauses Sachsen vgl. J. Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, bearbeitet von Gustav A. Seyler. Nürnberg 1916, Bd. 1, Abt. 1, S. 18f., Tafel 23.
  5. Erzamtswappen der Kurfürsten von Sachsen (geteilt, zwei gekreuzte Schwerter). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 3, S. 17, Tafel 23.
  6. DI 33 (Stadt Jena), Nr. 66: Der Durchlauchtigste Hochgeborne Fürst und Herr, Herr Johan Friderich der älter, Hertzog zu Sachsen, gebornen Churfürst, ist am 3. Tage des Merzens im Jahr 1554. in Gott entschlaffen.

Nachweise

  1. DBHi, HS 269, S. 77.
  2. Jens-Uwe Brinkmann: „Der Gerechte mvs vil leiden ...“. In: Hildesheimer Heimatkalender 1975, S. 83–94, hier S. 85.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 381 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0038107.