Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 343 St. Andreas 1543
Beschreibung
Türsturz. Sandstein. Der Türsturz ist heute im Vorbau des östlichen Eingangs zum südlichen Seitenschiff an der Wand angebracht, sein ursprünglicher Standort war das Trinitatishospital.1) Inschrift A befindet sich auf der linken Seite des Steins, B auf der rechten, dazwischen das Stadtwappen im Rundmedaillon. Die Jahreszahl C ist unterhalb des Wappens eingehauen und schwarz ausgemalt. Die Inschriften A und B sind erhaben vor vertieftem, farbig gefaßtem Hintergrund ausgeführt, die Ober- und Unterlängen ragen über die Zeile hinaus.
Maße: H.: 51,5 cm; L.: 196 cm; Bu.: 5 cm (A, B), 5,5 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel und Kapitalis mit Versalien.
- A
Jesus spreckt latet de kinderken tho / mij kome(n) vnd weret en nicht we(n)t / solker is dat rike godes MAR 102)
- B
Jdt sij de(n) dat jema(n)t gebore(n) werd / vth de(n) water v(n)d geist so ka(n) he / nicht i(n) · dat rike godes kome(n) · jo 33)
- C
1543
Altstadt Hildesheim, neu* |
Anmerkungen
- Buhlers, Zerstörte Hildesheimer Haussprüche, S. 212.
- Mk. 10,14.
- Jh. 3,5.
- Härtel, St. Andreas, Kap. V 1.2.4.
Nachweise
- Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 172 (stark fehlerhaft).
- Buhlers, Zerstörte Hildesheimer Haussprüche, S. 212.
- Slg. Rieckenberg, S. 928.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 343 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0034307.
Kommentar
In den Inschriften sind einzelne Schaft-s in der für die gotische Minuskel normalen Form ausgeführt worden, andere weisen eine ungewöhnliche Gestaltung auf: In Jesus (A) und sij (B) Schaft-s mit senkrechter, rechtsschräg geschnittener Oberlänge ohne Fahne; in so und geist (B) ist bei den Schaft-s statt der nach rechts abgeknickten Fahne der obere Teil der Haste kürzer als die anderen Oberlängen und spitzauslaufend nach links gebogen.
Das von Buhlers als Anbringungsort der Inschriften genannte Trinitatishospital ist angesichts des eindeutig auf die Taufe Bezug nehmenden Inhalts der Inschriften wohl nicht als der ursprüngliche Ort anzusehen.4)