Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 333† Dom 1540

Beschreibung

Totenschild (?) für den Seniorkanoniker und Scholaster Albert von Vechelde. Kupfer. Der Schild war an der Wand neben dem Allerheiligenaltar angebracht.1)

Inschrift nach DBHi, HS 271.

  1. Anno 1540 · 18 · die mensisa) Martij obijt venerabilis et Egregius vir D(omi)nus Albertus de Vechtelde U(triusque) J(uris) Licentiatus Eccles(iae) Hildesheimen(sis) Canonicus et Senior Scholasticus ad sanctum Blasium in Brunswig Cuius anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr 1540 am 18. Tag des Monats März starb der ehrwürdige und vortreffliche Mann Herr Albert von Vechelde, Lizentiat beider Rechte, Kanoniker und Senior der Hildesheimer Kirche sowie Scholaster an St. Blasii in Braunschweig. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Albert von Vechelde hat sich 1479 an der Universität Erfurt immatrikuliert, am 5. Juli 1484 an der juristischen Fakultät der Universität Köln und 1487 zum ersten Mal an der Universität Bologna. Am 8. Juni 1492 nennt ihn die Bologneser Matrikel mit dem Titel eines Lizentiaten der Rechte.2) In den Jahren 1493 bis 1498 ist er mehrfach als Zeuge, 1499 als Prokurator an der römischen Rota nachzuweisen.3) Im Jahr 1494 wird er im Zusammenhang mit der Übernahme der Patenschaft für Henning Brandis’ Sohn als Hildesheimer Kanoniker genannt.4) 1526 wurde er Scholaster des Stifts St. Blasii in Braunschweig.5) Im Nekrologium von St. Godehard ist Albert von Vechelde unter dem 20. Mai als Stifter einer Bibel eingetragen.6)

Textkritischer Apparat

  1. mensis] Fehlt HS 114b, HS 116, HS C 371.

Anmerkungen

  1. Vgl. DBHi, HS 271, fol. 13r.
  2. Matrikel Erfurt, Bd. 1, S. 379, Zeile 3; Matrikel Köln, Bd. 2, S. 152 Rektorat 383, Nr. 8; Knod, Deutsche Studenten, S. 593, Nr. 3961.
  3. Hilling, Rota, S. 93, S. 95 u. S. 100.
  4. Henning Brandis’ Diarium, S. 144. Knod zufolge war er bereits bei seiner Immatrikulation in Erfurt im Stand eines Kanonikers (Deutsche Studenten, S. 593, Nr. 3961).
  5. Vgl. Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. Braunschweig 1967 (Braunschweiger Werkstücke 36), S. 217.
  6. Kat. Schatz von St. Godehard, S. 175.

Nachweise

  1. DBHi, HS 271, fol. 13r.
  2. DBHi, HS 114b, fol. 61v.
  3. DBHi, HS 116, S. 131.
  4. DBHi, HS C 371, o. S.
  5. Bertram, Bischöfe, S. 134.
  6. Slg. Rieckenberg, S. 753.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 333† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0033301.