Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 296† St. Andreas 1520

Beschreibung

Altarretabel. Die Inschrift ist auf einem Einzelblatt überliefert, einmal in zeichnerischer Wiedergabe, einmal in Umschrift.1) In einer später auf diesem Blatt angebrachten, nicht eindeutig zu interpretierenden Randnotiz wird vermutet, daß das Objekt, auf dem diese Inschrift gestanden hat, „Zubehör“ des Altars der Heiligen Peter und Paul und der heiligen Jungfrau in der St. Andreaskirche gewesen ist.2) Aus der Beschreibung von Kratz geht hervor, daß die Inschriften A und B auf zwei Seiten eines „Mittelfeldes“ angebracht waren. Zu Inschrift B heißt es weiterhin, daß sie sich rechts und links von einer Darstellung der Apostel Petrus und Paulus befand, zu der offenbar auch der erste Teil von Inschrift A gehörte. Inschrift C rechts und links einer Darstellung der Gottesmutter mit dem Kind, auf die der zweite Teil von Inschrift A Bezug nimmt. Als Worttrenner stehen in der zeichnerischen Wiedergabe von Inschrift A Sternchen.

Inschriften nach Zeichnung in DBHi, HS C 761.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. A

    En · petre · pastor · ades. · paulo · co(n)iu(n)ctus · amico · An(n)o · d(omi)ni xvcxx + Funde · preces · gnato · sanctissima · virgo · benigno ·

  2. B

    Hermen // Raven

  3. C

    Claues // Schulte

Übersetzung:

Siehe, Hirte Petrus, du stehst Paulus als deinem Freund eng zur Seite. Im Jahr des Herrn 1520. Heiligste Jungfrau, trage deine Gebete vor deinen gütigen Sohn.

Versmaß: Zwei Hexameter, endgereimt, der zweite auch einsilbig leoninisch gereimt (A).

Kommentar

Ein Clawes Schulten ist im Schoßregister von 1523 in der Jakobi-Bauerschaft verzeichnet.3)

Anmerkungen

  1. DBHi, HS C 761, o. S.
  2. Ebd. Ein der heiligen Jungfrau und den Aposteln Petrus und Paulus gewidmeter Altar war in St. Andreas vorhanden, vgl. Härtel, St. Andreas, Anhang Kapellen und Altäre der Hildesheimer Andreaskirche. S. a. Walter Krumwiede (Hg.): Die mittelalterlichen Kirchen- und Altarpatrozinien Niedersachsens. Göttingen 1960, S. 113.
  3. StaHi, Bestand 50, Nr. 1875, Schoßregister 1523, S. 11.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 761, o. S.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 296† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0029602.