Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 291† St. Michaelis 1518

Beschreibung

Glocke „Anna“. Sie stammte aus dem vor dem Dammtor gelegenen Johannisstift. Im Jahr 1547 wurde sie gemeinsam mit der Glocke Maria (Nr. 265) in die St. Martini-Kirche gebracht und beim Umzug der Martinigemeinde im Jahr 1857 in die St. Michaeliskirche mitgenommen. Auf der Flanke befanden sich Darstellungen Johannes des Täufers und der Anna selbdritt im Flachrelief. Darüber, also wohl an der Glockenschulter, die Inschrift.1) Verbleib unbekannt.

Inschrift nach DBHi, HS C 1109 (Zeichnung).

Maße: Dm.: 123 cm.2)

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. + Ad celsvm · manna · supplices · mater · consona · pacifica · defunctos · vita · vale · vocor · anna · Anno · d(omi)ni · M · ccccc · xviii · dar · bi · ghoed · harmen · koster · mi3) ·

Übersetzung:

Zum erhabenen Manna ruf die Beter zusammen, Mutter. Gib Frieden den aus dem Leben Geschiedenen. Leb wohl. Ich heiße Anna.

Kommentar

Zu Hermann Koster vgl. Nr. 265.

Anmerkungen

  1. Beschreibung und Geschichte der Glocke nach Kratz, Domglocken, S. 372f., Anm. 3. Eine weitere, nur bei Lauenstein, Kirchen- u. Reformationshistorie, Bd. 6, S. 6 für diese Glocke überlieferte Inschrift: A(nn)o D(omi)ni M CCCCC XVIII O Rex gloriae ist innerhalb der Jahreszahl fehlerhaft wiedergegeben. Tatsächlich gehört sie zu der ebenfalls aus St. Martini stammenden Glocke Nr. 143.
  2. Vgl. Kratz, Domglocken, S. 372f., Anm. 3: 4 Fuß, 2½ Zoll.
  3. ‚Im Jahr des Herrn 1518 goß mich Hermann Koster.‘

Nachweise

  1. DBHi, HS C 1109, S. 18 (Zeichnung).
  2. Lauenstein, Kirchen u. Reformationshistorie, Bd. 6, S. 6.
  3. Kratz, Domglocken, S. 373, Anm. 3.
  4. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 154.
  5. Slg. Rieckenberg, S. 377, S. 713.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 291† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0029102.