Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 240† Dom 15. Jh.

Beschreibung

Ablaßtafel.1) Anbringungsort und Kontext der Inschrift sind nicht überliefert, Chemnitz gibt lediglich an, er habe im Dom diese Tafel gesehen und danach mit seinen Freunden darüber diskutiert, was es mit dieser Rechnung auf sich habe.2)

Inschrift nach Chemnitz.

  1. Si quis hanc orationem quotidie deuote dixerit habebit octo milia annorum indulgentias a poena et a culpa

Übersetzung:

Wenn jemand dieses Gebet täglich andächtig spricht, wird er achttausend Jahre Ablaß von der Strafe und von der Schuld haben.

Kommentar

Martin Chemnitz (1522–1586) gehört zu den bedeutendsten lutherischen Theologen in der nachreformatorischen Zeit. Im Jahr 1567 wurde er Superintendent in Braunschweig und hat maßgeblich an der Konkordienformel, dem dogmatischen Einigungswerk des Luthertums, mitgewirkt.3)

Anmerkungen

  1. Für den Hinweis auf diese Tafel danke ich Herrn Dr. Falk Eisermann, Leipzig.
  2. Martin Chemnitz: Examen Concilii Tridentini. Frankfurt/M. 1599. Teil IV, S. 133.
  3. Näheres zu seiner Biographie s. DI 56 (Stadt Braunschweig II), Nr. 522; Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 1, Hamm 1990, Sp. 991f.

Nachweise

  1. Martin Chemnitz: Examen Concilii Tridentini. Frankfurt/M. 1599. Teil IV, S. 133.
  2. Nikolaus Paulus: Geschichte des Ablasses im Mittelalter. Bd. 3, Paderborn 1923, S. 346, Anm. 1 (nach Chemnitz).

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 240† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0024001.