Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 225† Dom 1500

Beschreibung

Gesims an der Rückwand des südlichen Chorgestühls.1) Die Inschrift war oberhalb von drei Tafelbildern angebracht. Sie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts stark beschädigt wiederentdeckt und 1945 zerstört. Als Worttrenner standen Punkte und Doppelpunkte.

Inschrift nach Abb. in Kat. Ego sum und nach [Bertram].

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. Anno milleno quingenteno et jubileo Templia) canonicus ludolph(u)s · verdeman huius · Hunc dedit ornatumb) chr(ist)oc) sperans fore gratum ·

Übersetzung:

Im Jahr 1500, im Jubeljahr, stiftete der Kanoniker dieser Kirche Ludolph Verdemann diese Ausstattung in der Hoffnung, daß sie Christus willkommen sein werde.

Versmaß: Drei Hexameter, die beiden ersten einsilbig, der dritte zweisilbig leoninisch gereimt.

Kommentar

Ludolph Verdemann wird im Memorienbuch des Hildesheimer Rats als Cellerar am Dom genannt, seine Memorie wurde in der Woche vor Weihnachten gefeiert.2) Als Todesdatum ist der 29. Januar 1508 ohne weitere Quellenangabe überliefert.3)

Textkritischer Apparat

  1. et ... Templi] Ergänzt nach [Bertram].
  2. ornatum] sciratum Abb. Kat. Ego sum; ornatum Konjektur Bertram (Bistum 3, S. 85, Anm. 138); serratum [Bertram]; secratum HS 789. Zur Zeit Bertrams waren von dem Wort nur noch Buchstabenreste vorhanden, die im Rahmen einer Restaurierung zu dem in der Abb. überlieferten sciratum verfälscht worden sind.
  3. xpo.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kat. Ego sum, Abb. S. 155.
  2. Vgl. Müller, Memorienregister 3, Nr. 90.
  3. DBHi, HS C 444, o. S.; Hannover, Landesbibliothek, MS XXI, Nr. 1254, fol. 585r.

Nachweise

  1. Kat. Ego sum, S. 155.
  2. [Bertram]: Die Inschriften an den Chorwänden des Domes. In: Bernwardsblatt 1891, Nr. 46, S. 367.
  3. DBHi, HS 789, fol. 448.
  4. Bertram, Bistum 3, S. 85, Anm. 138.
  5. Slg. Rieckenberg, S. 679.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 225† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0022504.