Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 213 St. Godehard 1495

Beschreibung

Sonnenuhr auf einem querrechteckigen Stein an der Wallseite des Südflügels der heute als Rechtspflegeschule genutzten ehemaligen Konventsgebäude. Der Zeiger ist im Zentrum einer Sonne befestigt, darunter der Mond, umgeben von konzentrischen Kreisen. Die Jahreszahl A befindet sich am oberen Abschluß des Dreiviertelkreises, die Stundenziffern B auf der äußersten Rundung des Halbkreises. Die Ziffern sind erhaben ausgeführt, die Stundenziffern vergoldet, als Worttrenner stehen Vierpässe. Rechts neben der Sonnenuhr ein Steinmetzzeichen M2.

Maße: H.: 63 cm; B.: 113 cm; Ziffern: 7 cm (A), 8 cm (B).

Christine Wulf [1/1]

  1. A

    · 1 · 4 · // · 9 · [5] ·a)

  2. B

    · 6 · 7 · 8 · 9 · 10 · 11 · 12 · 1 · 2 · 3 · 4 · 5 · 6 ·

Kommentar

Die 4 der Jahreszahl ist als Schlingenvier ausgeführt, 7 lambdaförmig, 2 z-förmig, 5 mit nach links gewendeter Fahne.

Der Südflügel des Godehardklosters mit Refektorium und Cellerarium wurde unter Abt Henning Kalberg (1493–1535) erneuert. Die von Doebner ausgewerteten Baurechnungen datieren die Umbauten in die Jahre 1493–1496.1)

Textkritischer Apparat

  1. Die letzte Ziffer ist nur noch zur Hälfte erhalten. Der Vergleich mit den Stundenziffern legt nahe, daß es sich ursprünglich um eine 5 – wahrscheinlich mit nach links gewendeter Fahne – gehandelt hat, da nur die Ziffer 5 mit einer senkrechten Haste auf der Grundlinie endet.

Anmerkungen

  1. Vgl. Richard Doebner: Aus der Verwaltung des Abtes Henning Kalberg zu St. Godehard in Hildesheim (1493–1506). In: Doebner, Studien, S. 123–134, hier S. 131, nachgewiesen bei Karl Eichwalder: St. Godehard in Hildesheim. Hinweise zur Baugestalt des ehemaligen Benediktinerklosters. In: Kat. Schatz von St. Godehard, S. 18–27, hier S. 24 mit Anm. 32.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 213 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0021304.