Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 196† Andreasplatz 3 (no. 441/442) 1482

Beschreibung

Haus.1) Ehemaliges Haus der Kramergilde. Fachwerk. Das aus Erdgeschoß, Zwischengeschoß und zwei Obergeschossen bestehende Haus war vier Gefache breit; es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Über der spitzbogigen Tür auf dem Sturz war eine Halbfigur angebracht, die mit der Rechten auf eine Waage wies und in der Linken ein gewundenes Spruchband mit Inschrift A hielt. Inschrift B befand sich über einem ebenfalls spitzbogigen Fenster. Auf den Knaggen der vorkragenden oberen Geschosse waren Heiligenfiguren angebracht, der Schwellbalken des ersten Obergeschosses war mit einem gewundenen Laubband versehen, auf der Schwelle des obersten Geschosses sechzehn Wappenschilde mit den Emblemen der verschiedenen Berufssparten, die zur Kramergilde gehörten,2) vgl. Abb. 83.

Inschriften nach Photo Slg. Rieckenberg.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. A

    weget · rechta) · vn(n) · gelike / So · werde · gi · salich / vn(n) ricke3)

  2. B

    Anno · d(omi)ni M ccccb) lxxxii

Textkritischer Apparat

  1. recht] reche. Das Photo läßt erkennen, daß als letzter Buchstabe statt des e in der farbigen Fassung ursprünglich ein t stand.
  2. cccc] Das letzte c scheint fehlerhaft restauriert, es hat die Form eines e.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 117f. mit Abb. 70. Dort sind die Knaggenfiguren im einzelnen benannt. Die Wappen und Hausmarken sind auf der Abbildung nur noch teilweise zu erkennen.
  2. Vgl. Kurt Ilge: Kulturdokumente aus Stein. In: Heimatkalender 1973, S. 49–57, hier S. 56.
  3. ‚Wiegt recht und gleich, dann werdet ihr selig und reich‘.

Nachweise

  1. Slg. Rieckenberg, S. 624f., ein Photo (Bödeker).
  2. DBHi, HS 789, fol. 388v.
  3. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 172.
  4. Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 117.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 196† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0019607.