Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 190 St. Lamberti 1473

Beschreibung

Steinquader im nordöstlichen Strebepfeiler des Chors. Die Inschrift befindet sich in etwa 3 m Höhe. Sie ist erhaben in vertieften Zeilen ausgehauen, die Ober- und Unterlängen ragen über die Zeile hinaus. Als Worttrenner stehen Rauten auf halber Zeilenhöhe, i mit i-Punkten.

Maße: H.: 57 cm; L.: 12 cm; Bu.: 10,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Christine Wulf [1/1]

  1. anno · d(omi)ni · M · cccc · lxx iiia) · in / die · seruacy1) · wart · dusse · / koer · betenghet2)

Kommentar

Der 1473 begonnene Bau des Chors war 1488 abgeschlossen (vgl. Anhang, 1488). In diesem Jahr wurde die neue Kirche am Sonntag Jubilate geweiht, am Trinitatisfest desselben Jahres beauftragten der Rat der Neustadt und die Älterleute von St. Lamberti zwei Dachdecker aus Goslar mit der Bedachung des neuen Chors. Das Mittelschiff wurde erst 1505 fertiggestellt.3)

Eine Inschrift gleichen Wortlauts aus dem Jahr 1447 befindet sich an der Magnikirche in Braunschweig.4)

Textkritischer Apparat

  1. lxx iii] lxxiii Mithoff, Bertram; lxxiiii Kd., Heutger.

Anmerkungen

  1. 13. Mai.
  2. ‚Im Jahr des Herrn 1473 am Tag des Servatius wurde dieser Chor begonnen‘.
  3. Heutger, St. Lamberti, S. 31f.
  4. Vgl. DI 35 (Stadt Braunschweig I), Nr. 123. Eine ähnliche Bauinschrift bezeichnet den Baubeginn des Chors an der Andreaskirche, vgl. Nr. 105.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 24, S. 102.
  2. DBHi, HS C 35, S. 35.
  3. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 161.
  4. Bertram, Bistum 1, S. 427.
  5. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 288.
  6. Heutger, St. Lamberti, S. 31.
  7. Slg. Rieckenberg, S. 620f., ein Photo.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 190 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0019009.