Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 171† Dom 1456

Beschreibung

Grabplatte für den Domcellerar Borchard von Steinhoff. Metall. Die Platte lag vor dem Hochaltar der Antoniuskirche.1)

Inschrift nach Bertram, Bischöfe.

  1. Anno D(omi)ni millesimo quadringentesimo quinquagesimo sexto feria quarta post festum Ambrosii2) obiit Borchardus Steynhoff Cellerarius Ecclesiae Hildesiensis et fundator hujus Capellae nec non Dormitorii D(omi)norum Cuius anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1456 am Mittwoch nach dem Fest des Ambrosius starb Borchard Steinhoff, Cellerar der Hildesheimer Kirche und Gründer dieser Kapelle wie auch des Dormitoriums der Kapitelherren. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Borchard von Steinhoff ist seit 1423 als Domherr nachzuweisen, das Amt des Domcellerars hatte er seit 1427 inne.3) Bei der in der Inschrift erwähnten Kapelle handelt es sich um die Antoniuskirche, die Steinhoff errichten ließ und für die er zusammen mit Dompropst Eckhard von Hanensee II. (vgl. Nr. 174) vier Kommenden einrichtete.4) Im Oktober 1438 ließ er ein neues Dormitorium für die Domherren bauen.5) Steinhoff widmete sich auch dem Umbau und der Reform des Johannisstifts vor dem Dammtor.6) Neben seinen Hildesheimer Ämtern besaß er ein Kanonikat in Halberstadt und das Archidiakonat Terrebalsamis im Norden der Diözese Halberstadt.7) Wahrscheinlich ist er identisch mit Borchardus Steynhoff de Gosslaria, der sich 1403 an der Universität Erfurt immatrikulierte.8)

Anmerkungen

  1. Bertram, Bischöfe, S. 94.
  2. 7. April.
  3. Repertorium Germanicum, Bd. 4,1, Sp. 307f.; UB Stadt 3, Nr. 1167; UB Stadt 4, Nr. 99.
  4. UB Stadt 4, Nr. 599.
  5. UB Stadt 4, Nr. 321.
  6. Bertram, Bischöfe, S. 94.
  7. Lamay, Domkapitel, S. 92.
  8. Matrikel Erfurt, Bd. 1, S. 68, Zeile 23.

Nachweise

  1. Bertram, Bischöfe, S. 94.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 599.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 171† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0017101.