Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 165 Dom-Museum 1. H. 15. Jh.

Beschreibung

Ziborium.1) Fuß, Schaft und Knauf Kupfer, vergoldet; Gefäßkörper und Deckel Silber, vergoldet.2) Hildesheimer Provenienz unsicher. Das Ziborium stammt aus dem Privatbesitz des Bischofs Wedekin († 1870), der es möglicherweise in einer Kirche der Region erworben hat. Über einem runden, durch sechs Grate gegliederten Fuß ein sechseckiger Schaft, der den ebenfalls sechseckigen Gefäßkörper trägt, darüber ein Deckel in Form eines an den Graten mit Krabben besetzten, sechseckigen Kegeldachs. An den Wandungen des Gefäßkörpers ist die Inschrift glatt vor graviertem Hintergrund angebracht.

Maße: H.: 40,2 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. ecc//e pa//nis // an//gel//oru(m)3)

Übersetzung:

Sieh das Brot der Engel.

Versmaß: Hymnenvers (trochäische Dimeter).

Kommentar

Da dem Ziborium jeglicher Bildschmuck fehlt, übernimmt die Schrift die ornamentale Funktion. Die Buchstaben sind in einer konturierten Schrift mit breitem Buchstabenkörper ausgeführt. Die zu Quadrangeln reduzierten Brechungen sind optisch vor die Hasten gelegt, so daß alle vier Ecken des Quadrangels sichtbar sind. Zusätzlich sind die Quadrangeln durch Schattenschraffur betont. Die Datierung folgt Fritz.4)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr.: 152 = DS 96.
  2. Materialangaben nach Fritz in: Kat. Schatzkammer auf Zeit, S. 152.
  3. Vgl. Walther, Initia Carminum, Nr. 5120. Ecce panis angelorum ist der Anfang der 19. Strophe aus der Fronleichnamssequenz ‚Lauda Sion Salvatorem’ des Thomas von Aquin, vgl. Analecta Hymnica 50, Nr. 584.
  4. Vgl. Fritz in: Kat. Schatzkammer auf Zeit, Nr. 51, S. 152.

Nachweise

  1. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 133.
  2. Elbern/Reuther, Domschatz, S. 80.
  3. Kat. Schatzkammer auf Zeit, Nr. 51, S. 152.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 671.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 165 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0016503.