Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 156 Dom-Museum 1445 o. später
Beschreibung
Zwei Fragmente der Grabplatte für den Propst Friedrich von Wenden. Sandstein. Provenienz unbekannt, heute im Lapidarium auf dem oberen Kreuzgang. Im vertieften Innenfeld Reste der Darstellung des Verstorbenen im Flachrelief. Die Figur hält ein Spruchband, dessen Inschrift nicht mehr lesbar ist. Neben dem rechten Fuß des Dargestellten ein Wappen. Die Inschrift ist auf dem nach außen abgeschrägten Rand der Platte erhaben vor vertieftem Hintergrund ausgeführt. Die Buchstaben sind nach außen gerichtet. Erhalten ist zum einen die linke obere Ecke der Grabplatte mit dem bis wenden reichenden Teil der Inschrift, der linken Hälfte der Bogenarchitektur und dem oberen Teil des Schriftbands; zum anderen die linke untere Ecke mit einem weiteren Teil der Inschrift, dem unteren linken Teil der dargestellten Figur und dem Wappen. Die Inschriften sind erhaben ausgeführt. Der Anfang der Inschrift ist in der unteren Ecke der rechten Langseite zu vermuten, vgl. Nr. 164.
Maße: H.: 95 cm; B.: 41 cm (Fragment links oben). H.: 71 cm; B.: 39 cm (Fragment links unten). Bu.: 5,5–6 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
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[ - - - / - - - se]xto · iiii · k(a)l(endas) · / mai1) · obijt · [fri]dericus de wenden hua)[ - - - ] p(re)p(osit)(us)b) / requiescat [ - - - ]
Übersetzung:
[...6] am vierten Tag vor den Kalenden des Mai starb Friedrich von Wenden [...] Propst. Er ruhe [...].
Wenden2) |
Textkritischer Apparat
- hu] Vielleicht huius.
- p(re)p(osit)(us)] [vener]abilis vir Kat. Ego sum.
Anmerkungen
- 28. April.
- Wappen Wenden (zwei Sparren in mit Lindenblättern bestreutem Schild). Vgl. Siebmacher 1, S. 181.
- UB Stadt 4, Nr. 40 u. Nr. 451; Bertram, Bistum 1, S. 465.
Nachweise
- Kat. Ego sum, S. 294 mit Abb.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 156 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0015604.
Kommentar
Die Grabschrift ist dem Dompropst und Archidiakon an St. Andreas Friedrich von Wenden zuzuordnen, der 1441 und 1442 urkundlich bezeugt ist. Bertram kennt noch einen weiteren Beleg vom Jahr 1445.3)