Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 87† St. Godehard 1339 o. früher

Beschreibung

Mitra für das Kopfreliquiar des heiligen Godehard. Silber. Sie war mit Edelsteinen besetzt und trug eine „eingegrabene“ Inschrift. Nach Kratz wurde sie 1815/16, „weil sie im Laufe der Zeit etwas verbogen und beulig geworden war, leider versilbert“.1)

Inschrift nach DBHi, HS C 26a.

  1. WALTHERVS · MITRAM · MIHI · PRESVLIa) · CONTVLIT · ISTAM

Übersetzung:

Walter hat mir, dem Bischof, diese Mitra zukommen lassen.

Versmaß: Hexameter, leoninisch gereimt.

Kommentar

Das Reliquiar wurde im Jahr 1288 von Bischof Siegfried mit den Reliquien der Heiligen Gregor, Martin, Nikolaus und mit Reliquien vom Grab des Herrn versehen und geweiht.2) Die Mitra stiftete Abt Walter I. von St. Godehard,3) der dem Kloster von 1329 bis 1339 vorstand. Das Nekrologium von St. Godehard verzeichnet ihn mit der Angabe dieses Geschenkes am 10. Februar.4)

Textkritischer Apparat

  1. PRESVLI] p(re)sidi HM 171.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach DBHi, HS C 26a, S. 6 (Fußnote).
  2. UB Hochstift 3, Nr. 800. Die Notiz über die Weihe der Godehard-Büste soll sich in der Original-Handschrift der Bischofschronik von Elbers aus dem Gymnasium Josephinum befinden: Nr. 47, Bd. 1, fol. 62. Die Handschrift ließ sich im Bestand der Handschriften des Gymnasium Josephinum der DBHi jedoch nicht verifizieren.
  3. Johannes Legatius, Chronicon S. Godehardi, ed. Leibniz, Scriptores 2, S. 409.
  4. StaHi, Bestand 52, Nr. 171, fol. 38v; in Auszügen abgedruckt in Kat. Schatz von St. Godehard, S. 174, Eintrag vom 10. Februar.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 26a, S. 6.
  2. StaHi, Bestand 52, Nr. 171, fol. 38v.
  3. Lüntzel, Geschichte 2, S. 574.
  4. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 146.
  5. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 251 (nach Mithoff).
  6. Slg. Rieckenberg, S. 498.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 87† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0008704.