Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 86 Dom 1339

Beschreibung

Grabplatte für Hermann Bredebake im nördlichen Kreuzgangflügel. Sandstein. Das Innenfeld der hochrechteckigen Platte wird von einem in Ritzzeichnung ausgeführten Scheibenkreuz auf einem Bogensockel ausgefüllt. Die eingehauene Inschrift läuft an vier Seiten um das Innenfeld herum. Oberhalb des Bogensockels war die Platte durchgebrochen, die auszementierte Bruchstelle stört den Text am Beginn des Vornamens. Auf der linken Längsseite und im oberen Teil der rechten Längsseite ist die Platte beschnitten worden, wodurch in diesen Bereichen die obere Hälfte der Buchstaben abgeschlagen ist.

Maße: H.: 131 cm; B.: 72 cm; Bu.: 6,5–7,7 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Julia Zech [1/1]

  1. ANNOa) · DOMINJb) · / M · C · C · C · X · X · X I X [..]RMANV/S · BREDEB[.]/KE · [ - - - ]

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1339 [verstarb] Hermann Bredebake [...].

Kommentar

Der geringe Buchstabenbestand läßt erkennen, daß N und M sowohl in der runden als auch in der spitzen Form verwendet worden sind. E ist zwar durchgängig als Unziale ausgeführt, die Enden des oberen und unteren Balkens sind aber nahezu gerade ausgezogen und durch einen senkrechten Abschlußstrich geschlossen, so daß der Buchstabe nur die Fläche eines Halbkreises füllt. Die Inschrift vermittelt einen unausgewogenen Eindruck hinsichtlich der Strichführung, einzelne Bögen (C des Datums) sind mit Schwellungen versehen, andere (M und N des Vornamens) sind linear gehauen.

Ein Hermann Bredebake advocatus ist in einer Urkunde vom 21. November 1323 unter anderen als Zeuge genannt.1)

Textkritischer Apparat

  1. Zweites N retrograd.
  2. I klein zwischen die beiden Buchstaben M und N gestellt.

Anmerkungen

  1. UB Hochstift 4, Nr. 753.

Nachweise

  1. Slg. Rieckenberg, S. 494, ein Photo.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 86 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0008607.