Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 50 Frankfurt/M., Kunstgewerbemuseum um 1200

Beschreibung

Beschlag von einem Kreuz.1) Kupfer, vergoldet; Grubenschmelz. Der kreuzförmige Beschlag befand sich zusammen mit einem nahezu gleich gestalteten Gegenstück (Nr. 51) in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Beständen des Hildesheimer Kunstsammlers Franz Engelke.2) Der von einer Perlleiste gerahmte Beschlag zeigt den gekreuzigten Christus mit Kreuznimbus. Über seinem Kopf auf einer Kupfertafel die in scriptura continua emaillierte Inschrift.

Maße: H.: 23,3 cm; B.: 17,5 cm; Bu.: 0,4 cm.

Schriftart(en): Romanische Majuskel.

  1. IKCa) NAZARE/NVS REX IV·/DEORVM3)

Kommentar

Die Inschriften auf den beiden Beschlägen unterscheiden sich nur durch einen Worttrenner, der bei Nr. 50 am Ende der zweiten und bei Nr. 51 am Ende der dritten Zeile steht, durch das verschieden ausgeführte Z in NAZARENVS und durch die geringfügig verschiedene Buchstabenhöhe. Der inschriftliche Befund deutet somit zusammen mit den stilkritischen Beobachtungen auf die gemeinsame Entstehung beider Stücke in derselben Werkstatt hin. Da sich die Beschläge noch im 19. Jahrhundert in Hildesheim befanden und Brandt außerdem Stilparallelen zu Stücken Hildesheimer Herkunft aufzeigen konnte, stammen sie wahrscheinlich aus Hildesheim.4) Die Datierung folgt der kunsthistorischen Einordnung des Kreuzes.5)

Textkritischer Apparat

  1. IKC] Statt IHC = IE(SU)S.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr.: 6890.
  2. Brandt, Engelke, S. 16f., S. 18 (Abb.).
  3. Io. 19,19.
  4. Georg Swarzenski (Aus dem Kunstkreis Heinrichs des Löwen. In: Städel Jahrbuch 7/8 [1932], S. 241–397, hier S. 366f.) hat den Werktyp „dieser flachen, zum Aufnageln bestimmten Emailkreuze als charakteristisch für Limoges“ bezeichnet, gleichwohl aber den niedersächsischen Ursprung der beiden Beschläge als „unverkennbar“ angesehen; zur Provenienzbestimmung Brandts vgl. Kat. Abglanz des Himmels, S. 192, Nr. 4.28.
  5. Vgl. Kat. Abglanz des Himmels, S. 192.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 1533, Katalogheft Nr. 1, Nr. 4.
  2. Kat. Abglanz des Himmels, Abb. S. 175.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 50 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0005007.