Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 43† Städtisches Museum 1180

Beschreibung

Steintafel aus dem Grab des Abts Arnold in St. Godehard.1) Die ovale Tafel, die als Kopfunterlage gedient hat, wurde bei der Öffnung des Grabes im Jahr 1697 gefunden und anschließend im Kloster aufbewahrt. Kratz hat sie Mitte des 19. Jahrhunderts im ehemaligen Städtischen Museum gesehen, heute ist sie verloren. Das Grab Arnolds befand sich ursprünglich vor dem Kreuzaltar im Mittelschiff, nach der Öffnung in den Jahren 1400 und 1473 wurde es weiter in das Schiff hinein verlegt.2) Zu dieser Zeit ist wohl auch die Grabplatte angefertigt worden (Nr. 191).

Inschrift nach DBHi, HS C 1598b (Zeichnung).

Maße: H.: 30 cm; B.: 16,5 cm.3)

Schriftart(en): Romanische Majuskel.

  1. ANNO · INCARNA/TION(IS) M° C° LXXX° / + O(BIIT)a) ARNOLD(VS) / SECVNDVS / ABBAS · XVII · / K(ALENDAS) · AVGVSTI4) ·

Übersetzung:

Im Jahr der Menschwerdung 1180 starb Arnold, der zweite Abt, am 17. Tag vor den Kalenden des August.

Kommentar

E und M in unzialer Form, M links geschlossen.

Arnold ist als zweiter Abt des Klosters St. Godehard in der Zeit von 1160 bis 1179 urkundlich belegt. In seiner Amtszeit wurden wohl Teile der Ostanlage und das nördliche Seitenschiff mit einem Dach versehen sowie die Westanlage teilweise fertiggestellt. Zahlreiche Schenkungen und Gütererwerbungen bezeugen die wirtschaftliche Blüte des Konvents während dieser Zeit.5) Im Domnekrologium ist Abt Arnold unter dem 16. Juli verzeichnet.6)

Textkritischer Apparat

  1. O(BIIT)] Fehlt Kat. Schatz von St. Godehard.

Anmerkungen

  1. Das Folgende nach DBHi, HS C 26a, S. 25, eine Zeichnung der Tafel in DBHi, HS C 1598b, S. 25.
  2. DBHi, HS C 26a, S. 25; Kat. Abglanz des Himmels, S. 82.
  3. Maße nach DBHi, HS C 26a, S. 25: H.: 11 Zoll; B.: 6 Zoll.
  4. 16. Juli.
  5. Karl Eichwalder: St. Godehard in Hildesheim. Hinweise zur Baugestalt des ehemaligen Benediktinerklosters. In: Kat. Schatz von St. Godehard, S. 19; Wolfgang Schwarz: Die Geschichte des Godehardiklosters in Hildesheim. Ebd., S. 13 mit Anm. 11.
  6. Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 83.30. Aug. fol., fol. 85v.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 1598b, S. 25 (Zeichnung).
  2. DBHi, HS C 26a, S. 25.
  3. Kat. Schatz von St. Godehard, S. 17 (Schwarz) mit Abb. der Zeichnung Kratz.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 208 (ohne Inschriftentext).

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 43† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0004302.