Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 33† Dom M. 12. Jh.

Beschreibung

Gewölbemalereien in der tonnengewölbten Vorhalle zwischen den beiden Treppenhäusern des Westturms.1) Tempera auf Putz.2) Als im Jahr 1841 der Westturm abgebrochen wurde, sind die zu der Zeit offenbar schon beeinträchtigten Malereien bis auf geringe Reste, die bis 1945 in der Laurentiuskapelle lagerten,3) zerstört worden. Bevor die Malereien beseitigt wurden, hatte sie der Maler R. Brockhoff farbig festgehalten, allerdings ohne Wiedergabe der Inschriften.4) Außerdem hatte er Bleistiftzeichnungen angefertigt, die Heimann neben am Original vorgenommenen Pausen und der Wiedergabe aller Inschriften im Nachlaß Kratz fand.5)

Die Wandmalereien nahmen die gesamte Fläche des Gewölbes ein. Sie bestanden aus einem schmalen Mittelfeld sowie zwei Seitenfeldern mit jeweils zwei Registern. Die Felder waren durch einfarbige Streifen voneinander getrennt, nach unten waren sie durch einen Palmettenfries abgeschlossen.

Im schmalen Mittelfeld war am östlichen Ende der Vorhalle im Gewölbescheitel Christus mit Kreuznimbus dargestellt. Auf ihn schwebte der Heilige Geist in Gestalt einer Taube herab. Christus hielt ein Schriftband mit Inschrift A. In dem nur ihn umgebenden Rankenwerk – vermutlich die Ausläufer einer Darstellung des Jesse-Baums – waren Tauben dargestellt, von deren Schnäbeln kurze Spruchbänder ausgingen, auf denen je eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes benannt war (B).6) Die Fortsetzung der Darstellung nach Westen war bereits bei der Anfertigung der Zeichnung zerstört.

Das obere Feld auf der Nordseite stellte die 5. Vision des Zacharias (Za. 4) dar. Im Osten eine einzelne Figur (der Engel nach Za. 4,6f.), die mit der Rechten auf die darüber im schmalen Mittelfeld befindliche Christus-Darstellung wies, in der Linken hielt sie ein Spruchband, darauf in zwei Zeilen Inschrift C. Der einzelnen Figur gegenüber sechs nimbierte Männer (nach Heimann: Apostel), die Spruchbänder mit den Inschriften D–I trugen. Inschrift D war in zwei, E in drei Zeilen ausgeführt, die übrigen einzeilig. Zwischen der Einzelfigur und der Gruppe von sechs Männern ein (mit menschlichen Füßen versehener?) siebenarmiger Leuchter (Za. 4,1), rechts davon ein Ölbaum (Za. 4,3). Nach der Vision des Zacharias müßte auch auf der linken Seite des Leuchters ein Ölbaum gestanden haben: Möglicherweise wurde er durch einen großen Riß, der an dieser Stelle in der Zeichnung erkennbar ist, zerstört. Auf der linken Seite des Leuchters ein Dreieck mit den sieben Augen des Herrn (Za. 4,10), von denen nur sechs auf der Zeichnung wiedergegeben sind, da das siebte offenbar durch den bereits genannten Riß zerstört war.

Die untere Darstellung der Nordseite zeigte die Zerstörung Jerusalems nach der Vision Ezechiels (Ez. 9,2–7). In der Mitte des linken Teilbildes eine bei der Anfertigung der Zeichnung bereits beschädigte Figur (Mann im weißen Leinengewand) mit einem bis auf den Schluß zerstörten Schriftband (K). Neben ihm in zwei Gruppen sechs bewaffnete Männer, die zur Vollstreckung der Strafe Gottes berufenen Diener (Ez. 9,6). Über der rechten Gruppe ein fragmentarisches Schriftband (L), das, da der Anfang fehlt, keiner bestimmten Person zugeordnet werden kann. Das rechte Teilbild zeigte die Zerstörung Jerusalems, die Auserwählten standen in zwei Gruppen zu drei Personen am Rand des Geschehens.

Das obere Bild auf der Südseite entsprach im Aufbau dem der Nordseite. Im Osten eine Einzelfigur (nach Heimann: Salomo), von deren Schriftband die Zeichnung nur noch den Schluß wiedergibt (M). Auch diese Figur wies mit der Rechten auf den im Mittelfeld dargestellten Christus. Unmittelbar vor ihm sieben Säulen (die sieben Säulen der domus sapientiae nach Prv. 9,1), auf denen weibliche Figuren saßen (nach Heimann und Bertram: die Völker, die der neue Bund zu einer Kirche vereinigen sollte). Es folgte zunächst ein Ölbaum (nach Heimann: die Wurzel Jesse), dann eine Gruppe von sechs Männern, von denen der erste durch seine Kleidung als Hoherpriester ausgewiesen war. Er trug das Spruchband (N), die übrigen waren durch die Texte (O–S) auf ihren Schriftbändern als Propheten identifiziert. Die Inschrift Q war in zwei Zeilen ausgeführt, alle anderen einzeilig.

Im unteren Feld der Südseite läßt die Zeichnung noch zwei der alttestamentlichen Vorzeichen für die jungfräuliche Geburt Christi erkennen:7) im Westen Gideon, zu seinen Füßen eine Schale, in der rechten Hand einen Beutel (das Vlies?) haltend8), in der Linken ein Schriftband (T). Er blickte auf die Dextera Dei in der rechten oberen Bildecke. Im zweiten Feld war Moses (ohne Schriftband) vor dem brennenden Dornbusch dargestellt.

Inschriften nach Zeichnung Heimann.

Maße: L.: 385 cm; B.: 515 cm.9)

Schriftart(en): Romanische Majuskel.

Reproduktion nach F. C. Heimann: Der Bildercyklus. [1/2]

  1. A

    SP(IRITV)Sa) · D(OMI)NI · SVP(ER) · ME · EO · QVOD · VNXERIT · ME ·10)

  2. B

    INTELECTVS // CONSILIVMb) // FORTITVDINIS // SCIENCIE // [ - - - ]11)

  3. Nordwand, oberes Feld:
  4. C

    EDVCET DOMIN(VS)c) · LAPIDEM · PRIMARIVM · ET · / EXEQVABIT · GRACIAM · GRACIAd) · EIVS ·12)

  5. D

    ACCEDENTES · AD · LAPIDE(M) · VIV(VM) · AB · HOMIN[I]B(VS) · REP(RO)BATV(M) · A · DEO · / ELECTV(M) · IPSI · TA(M)QVA(M) · LAPIDES · VIVI · SVP(ER)EDIFICAMINI ·13)

  6. E

    NON · EST(IS) · HOSPITES · ET ADVENAEe) · S(ED) · ESTIS CIVES · SANCTORVM / ET DOMESTICI · DEI · SVPEREDIFICATI · SVP(ER) · FVNDAMENTVM · / APOSTOLORV(M) · ET · PROPHETARVM IPSO SVMMO · ANGELARIf) · LAPIDE · CHR(IST)Og) · IESV14)

  7. F

    DE · PLENITVDINE · EI(VS)h) · O(MN)ES · ACCEPIM(VS) · GRA(TIA)M · P(RO) · GRACIA ·15)

  8. G

    AN(TE) · QVA(M) · C(ON)VENIRENT · I(N)VE NTA · EST · I(N) · V(T)ERO . HABENS ·16)

  9. H

    ET PROFICIEBAT · SAPIENCIA · ETATE · ET GRACIA ·17)

  10. I

    ECCE · POSIT(VS) · E(ST) · HICi) · RVINA(M) · ET · RESVRRECT(IONEM) · MVLTORVM ·18)

  11. Nordwand, linkes unteres Feld:
  12. K

    [ - - - SYMB]OLV(M) · IERARCHICVM19)

  13. L

    [ - - - ]E AD EOS V(ERO)j) · SVPER · QVOS · E(ST) · T · NE · APP(RO)PIN(QVATE)20)

  14. Südwand, oberes Feld:
  15. M

    [ - - - ]S · VIR

  16. N

    DA · PARTEM · SEPTEM · NEC · NON · ET · OCTO ·21)

  17. O

    ADDVCET · VRENTE(M) · VENTV(M) · D(OMI)N(V)S · DE · DESERTO · ASCENDENTE(M) ·22)

  18. P

    ERIT · MONS · DOMVS · D(OMI)NI · P(RE)PARATVS · VERTICE · MONTIVM ·23)

  19. Q

    DEVS · AB · AVSTRO · VENIET · ET · SANCT/VS · DE MONTE · V(M)BROSO · ET · C(ON)DENSO ·24)

  20. R

    FEMINA · CIRCVMDABIT · VIRVM ·25)

  21. S

    ORIETVR · STELLA · EX · IACOB ·26)

  22. Südwand, unteres Feld:
  23. T

    SI · ROS · IN · SOLO · VELLERE · FVERIT · ET · I(N) · O(MN)I · TERRA · / SICCITAS · SCIA(M) · Q(VOD) · P(ER) · MANV(M) · MEA(M) · LIBERABIS · ISR(AE)L27)

Übersetzung:

Der Geist des Herrn ist über mir, weil er mich gesalbt hat. (A)

[Der Geist] des Verstandes, des Rates, der Stärke, des Wissens. (B)

Der Herr wird den Grundstein aufführen, und seine Gnade wird der Gnade gleichkommen. (C)

Indem ihr zu dem lebendigen Stein tretet, der von den Menschen verworfen, von Gott aber auserwählt wurde, werdet ihr selbst wie lebendige Steine aufgebaut. (D)

Ihr seid nicht Gäste oder Fremde, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut auf dem Fundament der Apostel und der Propheten, wobei Jesus selbst der wichtigste Eckstein ist. (E)

Aus seiner Fülle haben wir alle Gnade um Gnade empfangen. (F)

Bevor sie zusammenkamen, erwies es sich, daß sie [Maria] schwanger war. (G)

Und er [Jesus] nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade. (H)

Sieh, dieser ist gesetzt zum Fall und zur Auferstehung vieler. (I)

Die Heiligen unterscheidende Zeichen. (K)

[...] denen jedoch, auf welche das Zeichen ‚Tau‘ [gesetzt] ist, nähert euch nicht. (L)

[...] Mann. (M)

Zerlege das Teil in sieben oder acht [Einheiten]. (N)

Der Herr wird einen brennenden Wind bringen, der aus der Wüste aufsteigt. (O)

Der Berg des Hauses Gottes wird auf dem Scheitel der Berge stehen. (P)

Gott wird von Süden kommen und der Heilige vom schattigen und dichtbewachsenen Berg. (Q)

Die Frau wird den Mann umgeben. (R)

Ein Stern wird aus Jakob hervorgehen. (S)

Wenn Tau nur auf dem Vlies sein wird und Trockenheit auf der ganzen Erde, werde ich wissen, daß du durch meine Hand Israel befreien wirst. (T)

Kommentar

Die Zeichnung bildet die Inschriften in einer ligaturen- und enklavenreichen Kapitalis ab. Q ist oft mit eingestellter Cauda, G in der eingerollten Form und E – mit Ausnahme eines epsilonförmigen E im zweiten ME der Inschrift A – immer eckig wiedergegeben worden.

Einen Anhaltspunkt für die Entstehungszeit der Wandmalereien bietet das Chronicon Hildesheimense, das über Bischof Bernhard (1130–1153) berichtet,28) er habe den Dom mit Malereien ausgestattet.29) Die neuere kunsthistorische Forschung geht von einer Entstehung der Wandmalereien erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts aus, da das Bildformular wesentliche Anregungen aus einer illustrierten Handschrift des bald nach 1140 entstandenen Speculum virginum erhalten habe.30) Diese Datierungshinweise lassen sich anhand des epigraphischen Befundes – soweit er aus den Wiedergaben angemessen eingeschätzt werden kann – nicht diskutieren, da eine solche ligaturen- und enklavenreiche Schrift in den Hildesheimer Inschriften vom 11. bis zum 13. Jahr-hundert sonst nicht verwendet wurde.

Das ikonographische Programm der Domvorhalle läßt einzelne Anklänge an u. a. von Honorius Augustodunensis (um 1080 bis um 1137) formulierte theologische Vorstellungen erkennen. Die sieben Gaben des Heiligen Geistes werden in eine typologische Beziehung gesetzt zu den sieben Armen des Tempelleuchters, den sieben Augen auf einem Stein in der Zacharias-Prophetie und den sieben Säulen der domus sapientiae, die ihrerseits für die Kirche steht.31) Mit diesen Einzelbeziehungen läßt sich aber keineswegs das vielschichtige und komplizierte Bild-Text-Programm der gesamten Vorhalle deuten. Was die Texte betrifft, so sind die Inschriften der Südseite den Prophetenbüchern entnommen mit Ausnahme der dem Hohenpriester zugeordneten, aus dem Buch Ecclesiastes zitierten Inschrift. Auf der Nordseite hält nur die Einzelfigur des Predigers einen alttestamentlichen, aus dem Propheten Zacharias entnommenen Text (C), auf den übrigen Schriftbändern dieser Seite (D–I) sind neutestamentliche Bibelzitate angebracht. In dem aus dem Zacharias-Buch entnommenen Zitat ist von dem von Gott hervorgeholten Grundstein die Rede (C). Mit diesem von Zacharias benannten Grundstein korrespondiert in den Inschriften D und E der Eckstein (Christus), den die Menschen verworfen, Gott aber erwählt hat. Die folgende Inschrift F deutet vielleicht an, daß alle Gläubigen durch Jesus Christus vermittelt die Gaben des Heiligen Geistes empfangen haben, und stellt damit die Beziehung zum Mittelbild her. Heimann und Block sehen in der Darstellung des Mittelbildes und in Inschrift A einen Zusammenhang mit der Funktion der Vorhalle, von der aus der Bischof die auf dem Vorplatz versammelten Gläubigen segnete und auf diese Weise an den sieben Gaben des Heiligen Geistes teilhaben ließ.32)

Textkritischer Apparat

  1. SPC.
  2. CONSILIVM] In der Reihe der Genitive sollte eigentlich CONSILII stehen. Der Übersetzung liegt CONSILII zugrunde.
  3. DOMIN(VS)] Fehlt Transkription Heimann.
  4. GRACIA] Der Bibeltext lautet hier (Za. 4,7) gratiae.
  5. ADVENAE] Die Zeichnung erlaubt hier keine eindeutige Lesung, die Wiedergabe folgt der Transkription Heimanns.
  6. ANGELARI] Statt ANGVLARI.
  7. XPO.
  8. EI(VS)] Kürzel fehlt in der Zeichnung.
  9. HIC] Der Bibeltext lautet hier: IN.
  10. Auflösung fraglich.

Anmerkungen

  1. Lokalisierung nach F. C. Heimann: Der Bildercyklus in der ehemal. oberen Vorhalle des Domes zu Hildesheim. In: Zeitschrift für Christliche Kunst 10 (1890), Sp. 307–320. Diese Arbeit liegt dem Folgenden zugrunde.
  2. Materialangabe nach Heimann (wie Anm. 1). Er hat noch Reste der abgenommenen Wandmalereien in der Laurentiuskapelle gesehen (Sp. 809).
  3. Slg. Rieckenberg, S. 164 (Berges).
  4. Es handelte sich um Aquarelle. Sie sind abgebildet bei Sommer, Deckenbild, S. 38f.
  5. Bei der Durchsicht des Bestands DBHi, HS C waren diese Zeichnungen nicht mehr auffindbar.
  6. Sommer (Deckenbild, S. 37) hat bereits vermutet, daß die sieben Gaben des Heiligen Geistes hier in ein Bild des Jesse-Baums integriert worden sind. Vgl. LCI 2, Sp. 71–73, hier Sp. 72. Wolter-von dem Knesebeck erhärtet diese Vermutung mit dem Hinweis auf die entsprechende Bildformel im bald nach 1140 erschienenen Speculum virginum (Kat. Abglanz des Himmels, S. 254, S. 101, Abb. 41).
  7. Vgl. Honorius Augustodunensis, Speculum ecclesiae. In annuntiatione S. Marie, PL 172, Sp. 904.
  8. Heimann (wie Anm. 1), Sp. 319 sieht in diesem Gegenstand „ein Fell als Beutel zusammengepresst“.
  9. Maße nach Heimann (wie Anm. 1), Sp. 308.
  10. Nach Lc. 4,18 Spiritus Domini super me propter quod unxit me. Auch im Speculum virginum ist diese Textstelle mit Christus verbunden, vgl. Wolter-von dem Knesebeck in: Kat. Abglanz des Himmels, S. 254.
  11. Von den sieben Gaben des Heiligen Geistes fehlen Sapientia, Pietas und Timor Domini (vgl. Is. 11,2f.).
  12. Za. 4,7. Der zweite Teil der Inschrift ist aufgrund eines Mißverständnisses bei der Übersetzung des hebräischen Texts in der Vulgata unverständlich. Vgl. dazu: Robert Hanhart: Biblischer Kommentar. Altes Testament. Sacharja. Neukirchen-Vluyn 1994, S. 249.
  13. I Pt. 2,4f.
  14. Eph. 2,19f.
  15. Io. 1,16.
  16. Mt. 1,18.
  17. Lc. 2,52.
  18. Lc. 2,34.
  19. Gemeint ist vermutlich das Signum Tau Ez. 9,4.
  20. Der Darstellung liegt hier Ez. 9,6 zugrunde, der Text lautet dort aber: omnem autem super quem videritis thau ne occidatis.
  21. Ecl. 11,2; Honorius Augustodunensis deutet diese Stelle folgendermaßen: Per septenarium numerum designatur Vetus Testamentum ... Per octonarium vero numerum designatur Novum Testamentum. (Quaestiones et responsiones in Ecclesiasten, PL 172, Sp. 345).
  22. Os. 13,15.
  23. Mi. 4,1; Is. 2,2.
  24. Hab. 3,3. Im Vulgatatext steht statt umbroso et condenso der Eigenname Pharan. Die Oratio Abacuc Prophetae pro ignorationibus, aus der das Zitat stammt, ist außerhalb des Prophetenbuchs auch Bestandteil der Cantica, die im Zusammenhang des mittelalterlichen Psalters eine breite liturgische Tradition hatten. Das Canticum Abacuc zählt zu den Cantica der Vetus Latina, die nicht – wie die Vulgata des Hieronymus – von einer hebräischen, sondern von einer griechischen Vorlage ausgehen. Die Septuaginta liest hier entsprechend κατασκίου δασέος. Wahrscheinlich liegt der Formulierung der Inschrift eine der verschiedenen Textfassungen der Cantica zugrunde.
  25. Ier. 31,22.
  26. Nm. 24,17.
  27. Idc. 6,37; vor liberabis im Bibeltext sicut locutus es.
  28. Goetting, Bistum Hildesheim, S. 339–383, hier S. 382.
  29. Chronicon Hildesheimense, S. 856: Qualiter enim monasterium nostrum campanis et picturis adornaverit, coram omnibus elucescit.
  30. Vgl. Kat. Abglanz des Himmels, S. 254.
  31. Honorius Augustodunensis, Speculum ecclesiae. In Pentecosten, PL 172, Sp. 962: Hae sunt VII columnae, quibus domus sapientiae fulcitur, quia donis VII Spiritus sancti Ecclesia, quae est domus, insignitur. Hii sunt VII oculi quos propheta in uno lapide vidit ... Vgl. in diesem Zusammenhang auch Peter Bloch: Ekklesia und domus sapientiae. In: Miscellanea Medievalia 4 (Judentum im Mittelalter). Berlin 1966, S. 370–381, hier S. 378f.; Karl August Wirth: Anweisungen Ekkeharts IV. von St. Gallen für einen Goldschmied oder Wie der Auftragszettel für einen Künstler des Hochmittelalters ausgesehen haben könnte. In: Studien zur Geschichte der europäischen Skulptur im 12./13. Jahrhundert, hg. von Herbert Beck und Kerstin Hengevoss-Dürkop. Frankfurt/M. 1994, S. 109–162, hier S. 119 u. S. 138 (Hildesheimer Domvorhalle).
  32. Heimann (wie Anm. 1), S. 310; Bloch (wie Anm. 31), S. 377. Weitere Ansätze zur Deutung des Bildprogramms gibt Wolter-von dem Knesebeck in Kat. Abglanz des Himmels, S. 254.

Nachweise

  1. F. C. Heimann: Der Bildercyklus in der ehemal. oberen Vorhalle des Domes zu Hildesheim. In: Zeitschrift für Christliche Kunst 10 (1890), Sp. 307–320 mit Zeichnungen.
  2. Bertram, Bistum 1, S. 163f.
  3. Kat. Abglanz des Himmels, S. 254f.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 150–162 (Aufzeichnungen Berges).

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 33† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0003306.