Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 445 Alfeld, ev. Kapelle St. Elisabeth 2. V. 17. Jh.

Beschreibung

Kanzel. Holz, farbig gefasst. Der mit Renaissanceornamentik verzierte Kanzelkorb wurde wahrscheinlich um 1700 unter Verlust von zwei Brüstungsfeldern in einen Kanzelaltar integriert.1) Die drei erhaltenen Brüstungsfelder des Kanzelkorbs zeigen im vorderen Feld Christus als Salvator, in den flankierenden Feldern zwei der vier Evangelisten. Die Inschriften sind in den Sockelfeldern gelb auf grauem Grund gemalt.

Maße: H.: 116 cm; Dm.: 81 cm; Bu.: 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. S MARCVS // SALVATOR MVNDI // S LVCAS

Übersetzung:

Der heilige Markus, der Erlöser der Welt, der heilige Lukas.

Kommentar

Die Schrift weist schmale Strichsporen auf, der Mittelteil des konischen M endet oberhalb der Mittellinie. Aufgrund mehrfacher Übermalungen dürfte der Buchstabenbefund nicht mehr dem Original entsprechen. Die zeitliche Einordnung folgt Kiecker und Graff.2)

Das der Aufnahme von Aussätzigen dienende Elisabethstift (Ersterwähnugn 1442) lag ursprünglich an der Hannoverschen Straße vor Alfeld. Die Kapelle wurde 1668 erbaut, die Kanzel dürfte folglich entweder aus einem Vorgängerbau oder einer anderen Kirche stammen. Im Jahr 1982 wurde die Kapelle an ihren heutigen Standort am Mönchehof versetzt.3)

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Kreis Alfeld I, S. 59.
  2. Vgl. Oskar Kiecker/Paul Graff in: Kdm. Kreis Alfeld I, S. 59: „Kanzelvorbau etwa 50 Jahre älter als der um 1700 entstandene Altaraufbau.“
  3. Ebd.; s. a. Kraus/Gonschorek, Alfelder Kulturgeschichte, S. 6; Heinze, Geschichte Stadt Alfeld, S. 340.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Alfeld I, S. 59.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 445 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0044508.