Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 273 Evensen, ev. Christuskirche 1600
Beschreibung
Zwei Inschriftsteine in der Außenwand der Kirche. Stein I über der Eingangstür mit einem Vollwappen, darunter die Inschrift. Das Datum befindet sich auf dem querrechteckigen Stein II an der Ostseite des Chors. Beide Inschriften sind erhaben in vertiefter Zeile ausgehauen.
Maße: Stein I: H.: 43 cm; B.: 27 cm; Bu.: 2 cm.Stein II: H.: ca. 15 cm; B.: ca. 55 cm; Bu.: ca. 6 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
- I
Jonas Burchtor[f]a)
- II
Anno 1600b)
Burchtorf1) |
Textkritischer Apparat
- Jonas Burchtor[f ] ] Johann Burchtorb Mithoff; Johann Burchtorf Graff.
- Zwischen 1 und 6 ein größerer Abstand.
Anmerkungen
- Wappen Burchtorf (gespalten mit zwei unten über Kreuz gelegten Pferdebeinen). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 6, S. 29 u. Tafel 18.
- Kdm. Kreis Gandersheim, S. 240.
- Klingebiel, Lokale Amtsträger, S. 712.
- Vgl. Germania Benedictina XI, S. 345–348.
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 114.
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 129.
- Vgl. von Reden-Dohna, Rittersitze, S. 169.
Nachweise
- Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 35.
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 528.
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 129 (II), S. 131 (I).
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 273 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0027302.
Kommentar
Jonas Burchtorf ist 1635 mit seiner Ehefrau Margaretha Wierschen in einer Inschrift an der Kapelle in Helmscherode (Lkr. Northeim) erwähnt.2) Von 1623 bis 1629 ist er als Amtmann in Winzenburg nachgewiesen,3) seit 1592 – mit einer durch das Restitutionsedikt bedingten Unterbrechung von 1629 bis 1631 – amtierte er als Verwalter bzw. Propst des Klosters Lamspringe.4) In letztgenanntem Amt ist er auf der 1614 gegossenen Glocke der dortigen Klosterkirche erwähnt (Nr. 326). 1635 ist er in Lamspringe gestorben und dort begraben worden.5)
Die Familie Burchtorf war in Evensen ähnlich wie in Harbarnsen6) (vgl. Nr. 121 u. 427) um 1600 zeitweilig Inhaber des Kirchenpatronats. Aus diesem Grunde wurde die im Erbregister von 1578 als verfallen bezeichnete Kirche nicht von der Familie von Steinberg, die den Patronat eigentlich innehatte, sondern von Jonas Burchtorf im Jahr 1600 wieder aufgebaut.7)