Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 140 Hörsum, ev. Kirche St. Catharinen 1534
Beschreibung
Glocke. Bronze. Die Glocke wurde im Jahr 1833 in Barfelde für Hörsum angekauft.1) Die erhaben gegossene Inschrift verläuft unterhalb der Glockenschulter zwischen doppelten Stegen. Oberhalb der Inschrift ein Ornamentfries, unterhalb ein Riemensteg. Als Worttrenner Brakteatenabdrücke, Eicheln, heraldische Lilien und ein Medaillon, das wahrscheinlich das Agnus Dei mit Kreuzfahne zeigt. Auf der Flanke das Gießerzeichen des Brant Helmes (M 8), darüber ein Ornament. Auf der anderen Seite der Flanke das Bild der Madonna im Strahlenkranz.2)
Maße: H.: 52 cm; Dm.: 65 cm; Bu.: 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
anno · dom(ini) · m · ccccc · xxxiiii · vokor · maria · brant · helmes · eta) · me fesitb) ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1534. Ich heiße Maria. Brant Helmes hat auch mich gemacht.
Textkritischer Apparat
- et] Sofern et beim Guss an die falsche Stelle geraten ist und eigentlich vor brant stehen sollte, wäre es mit ‚und‘ zu übersetzen.
- fesit] Statt fecit.
Anmerkungen
- Vgl. Friedrich Jansen, Dorfbuch Hörsum. Ein Dorf im Leinebergland. Alfeld 2000, S. 146.
- Die von Drömann (S. 58) beschriebene, an der Glocke befindliche Bischofsgestalt ließ sich am Original nicht verifizieren.
Nachweise
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 360.
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 164 (mit Zeichnung der Glocke).
- Drömann, Glocken, S. 58 mit Abb.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 140 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0014008.
Kommentar
Zu Brant Helmes vgl. den Kommentar zu Nr. 132 (weitere Werke) und zu Nr. 133 (Schriftcharakteristika). Die Hörsumer Glocke zeigt die Normalformen der gotischen Minuskeln des Brant Helmes am deutlichsten.