Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 30 Sarstedt, ev. Kirche St. Nicolai 1457
Beschreibung
Zwei Inschrifttafeln. Stein. Außen am südlichen Strebepfeiler der Sakristei, die an die Südwand des Chors angebaut wurde. Die in sieben Zeilen in rechteckiger Kerbe eingehauene Inschrift beginnt auf dem oberen, nahezu quadratischen Stein und wird auf dem unteren querrechteckigen fortgesetzt.
Inschrift ergänzt nach Mithoff.
Maße: H.: 101 cm; B.: 63 cm; Bu.: 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
+ ANno d(omi)ni · m° · cc/cc° · lvij · dat · albre/cht · meier · vn(n)d / hans · bonhstedea) / den · ersten · [ste]n // leide(n)b) · das · vns · got / genedich · sy · alle ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1457. Dafür, dass Albrecht Meier und Hans Bohnstedt den ersten Stein legten, sei Gott uns allen gnädig.
Textkritischer Apparat
- bonhstede] Mithoff; borchstede Kdm.
- leide(n)] legde(n) Mithoff.
Anmerkungen
- Vgl. Hans Wehling, Sarstedt. Geschichte einer kleinen Stadt. Herzberg/Helmstedt 1973, S. 31; Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 224.
Nachweise
- Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 224.
- Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 182.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 30 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0003007.
Kommentar
Die Schrift ist charakterisiert durch das vollständig im Mittelband stehende g und die weit in den Unterlängenbereich ausgezogenen Bögen des h. Ungewöhnlich ist die Ligatur aus den Versalien A und rundem N in ANno. Die gebrochenen Bögen des Schluss-s sind gegeneinander versetzt.
Die St. Nicolai-Kirche wurde 1457 auf den Grundmauern der alten Sarstedter Archidiakonatskirche errichtet.1) Das Formular der Inschrift entspricht einer Bauinschrift in Gronau aus demselben Jahr (Nr. 31).