Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 27 Wrisbergholzen, ev. Martinskirche 1442

Beschreibung

Glocke. Bronze. Die erhaben gegossene Inschrift unterhalb der Glockenschulter, zwischen schmalen Doppelstegen. Zwischen maria und An(n)o ein nicht sicher zu identifizierendes Bild (Maria?), danach eine größere Lücke. Auf der Flanke ein Pilgerzeichen einer unbekannten eucharistischen Wallfahrt,1) außerdem zweimal das Gießerzeichen (M 3) sowie zwei weitere Pilgerzeichen (Pieta, das zweite nicht identifizierbar) und vier Medaillons, das eine zeigt das Agnus Dei.

Maße: H.: 89 cm; Dm.: 104,5 cm; Bu.: 5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. An(n)o d(omi)ni m° c°c°c°c°a) xliib) · o rex glorie veni cvm pace maria2) ·

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1442. O König der Ehre, komm mit Frieden. Maria.

Kommentar

Die Glocke wurde der Gießerkartei Waack zufolge von Hans Meiger gegossen.3)

Textkritischer Apparat

  1. Es ist nicht sicher, ob es sich bei den im Text als hochgestellte o wiedergegebene Zeichen wirklich um die Endungen der Ordinalzahlen handelt oder um Lücken im Guss.
  2. xlii] xli Mithoff.

Anmerkungen

  1. Das Pilgerzeichen ähnelt folgender Abbildung: Carina Brumme/Hartmut Kühne, Jenseits von Wilsnack und Sternberg: Pilgerzeichen spätmittelalterlicher Heilig-Blut-Wallfahrten. In: Schriften aus dem Deutschen Glockenmuseum 6 (2009), S. 129–142, hier S. 141.
  2. Zu o rex glorie veni cum pace vgl. den Kommentar zu Nr. 6.
  3. Zu Hans Meiger vgl. Nr. 24, Anm. 5 (Werkverzeichnis). Zur Schrift vgl. Einleitung Kap. 8.2.

Nachweise

  1. Otto, Geschichtliche und artistische Notizen über Glocken, S. 136.
  2. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 251.
  3. Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 499.
  4. Kdm. Kreis Alfeld I, S. 311 (Abb.).
  5. Drömann, Glocken, S. 48.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 27 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0002700.