Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 379 Deinsen, ev. Kirche St. Nikolai 1636

Beschreibung

Taufe. Stein, grau gestrichen. Die sechseckige Taufe ist gegliedert in Sockel, Schaft und Becken. Auf den Sockel- und Schaftseiten gegeneinander versetzt abwechselnd Maskenköpfe, Diamantquader und Puttenköpfe. Die erhaben ausgehauene und vergoldete Inschrift A verläuft in drei Zeilen um die Beckenwand. Inschrift B ist an zwei gegenüberliegenden Seiten oben auf dem Beckenrand eingehauen und mit dunkelgrauer Farbe ausgelegt. Zwischen den Initialen ein Steinmetzzeichen (M 30).

Maße: H.: 111,5 cm; Dm.: 42 cm; Bu.: 4 cm (A), 3–3,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis mit Minuskel-t (A), Kapitalis mit Versal (B).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. A

    MARC : 16 · WER GLEUBt VND GETAVFt WIRT, DER WIRT SEHLIG WERDEN : / WER ABER NICHT GLEVBET, DER WIRT VERDAMPT WERDEN :1) / PETRUS COECIUS · HENNI TILEN · HANS HVSING. HINRICH ISSEN.

  2. B

    A(NN)O · 1636 // H : · A.a)

Kommentar

Zu den Schriftcharakteristika gehören R mit geschwungener Cauda und spitze A. Mit Ausnahme von S keine ausgeprägten Sporen an Balken-, Schaft- und Bogenenden.

Petrus Coecius hat sich 1596 an der Universität Helmstedt immatrikuliert.2) Er wurde nach dem Studium zunächst Lehrer in Garmissen und ist von 1624 bis 1652 als Pastor in Deinsen nachzuweisen. Seit 1628 amtierte er auch als Pastor in Marienhagen.3) Sein Name ist auch auf der im Jahr 1649 gegossenen Deinser Glocke genannt (vgl. Nr. 430).

Textkritischer Apparat

  1. Die Initialen ließen sich keinem Namen zuordnen.

Anmerkungen

  1. Mk. 16,16.
  2. Vgl. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 126, Nr. 147.
  3. Vgl. Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 189. Als alternative Namensformen für Coecius weist Meyer Caecius, Zeitzius und die ins Deutsche übersetzte Form Blinde nach.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Alfeld II (Gronau), S. 45.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 379 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0037906.