Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 378 Banteln, ev. Kirche St. Georg 1636

Beschreibung

Epitaph für den Halberstädter Domherrn Hieronymus Brant von Arnstedt. Stein, mit grauer Farbe übermalt. Das hochrechteckige Epitaph ist im Inneren der Kirche an der Turmwand angebracht und durch einen Treppenaufgang teilweise verdeckt. Im Mittelfeld im Relief ein Engel mit einem Tuch, auf dem die im linken und unteren Teil verdeckte Inschrift A angebracht ist. Über dem Mittelfeld ein Dreiecksgiebel mit zwei durch die Beischriften B identifizierten Vollwappen. In den Zwickeln des Giebels Puttenköpfe. Zu beiden Seiten des Mittelfeldes je sieben weitere Vollwappen mit Beischriften C, auf der heraldisch rechten Seite sind noch zwei Wappen mit Beischriften erkennbar, links noch vier. Die Inschriften sind erhaben ausgehauen.

Maße: H.: 160 cm; B.: 88 cm; Bu.: 2,5–3,5 cm (A), 2,6 cm (B), 1,8 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis mit Minuskel-t.

  1. A

    DER HOCHWURDIGE UND / HOCHEDELa) GEBOHRNER HER HERR HIERONYMUS BRANt / VON ARNSTET DOMHERR UND / [ – – – ]DES HOHEN / [ – – – ]TATb), AUFE/ [ – – – ]FF UND / [ – – – ] BOHRc) / [ – – – ] 4 / [ – – – ]

  2. B
    D(IE) V(ON) ARNSTET DIE. V(ON) HAKEN 
  3. C
    D(IE) V(ON) KLODEN D(IE) V(ON) FREMKEN 
    D(IE) V(ON) KÖCK[.] D(IE) V(ON) REHDEN 
    [ – – – ] D(IE) V(ON) M(ÜNCH)HAUSEN 
    [ – – – ] [D(IE) V(ON) HAST]ENBECKd) 
    [ – – – ] [ – – – ] 
    [ – – – ] [ – – – ] 
    [ – – – ] [ – – – ] 
Wappen:
Arnstedt1)Hake4)
Klöden2)Frenke5)
Köckte3)Reden II*
?Münchhausen*
?Hastenbeck6)
??
??
??

Kommentar

Die Inschriften sind in einer breitstrichigen, weitgehend sporenlosen Kapitalis ausgeführt, auffällig sind der weit nach links unten ausgezogene rechte Bogen des Y und das unziale U, bestehend aus Bogen und Schaft.

Hieronymus Brant von Arnstedt, Herr auf Otzdorf, Gröppendorf und Börichen, Domherr und Vicedominus zu Halberstadt, wurde um 1595 als Sohn der Eheleute Friedrich von Arnstedt und Magdalena von Hake, einer Tochter des Ehepaars Hieronymus von Hake und Magaretha von Frenke, geboren.7) Am 18. Oktober 1620 heiratete er in Banteln Sidonie von Bennigsen. Er starb am 25. Oktober 1636 in Braunschweig.8)

Textkritischer Apparat

  1. HOCHEDEL] Erstes E als rundbogiges E ausgeführt.
  2. [ – – – ]TAT] Vielleicht zu ergänzen zu [HALBERS]TAT, vgl. Kommentar.
  3. BOHR] Über R ein Kürzungsstrich. Wohl zu ergänzen zu BOHRICHEN, vgl. Kommentar.
  4. [D(IE) V(ON) HAST]ENBECK ] D. V. Steinberg ? Mithoff.

Anmerkungen

  1. Wappen Arnstedt (schräggeteilt, auf der Teilungslinie drei Rosen, Helmzier: ein Flug wie der Schild). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2, S. 76 u. Tafel 97.
  2. Wappen Klöden (zwei abgewendete Beile, Helmzier: Schildfigur). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2, Teil 1, S. 202 u. Tafel 251.
  3. Wappen Köckte (drei abgehauene, beiderseits stumpfgeastete mit Wurzeln herausgerissene Baumstämme 2:1, Helmzier: zwei Büffelhörner alternierend mit drei geasteten Baumstämmen). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 5, S. 48 u. Tafel 28.
  4. Wappen Hake (zwei abgewendete Haken, Helmzier: Flug dazwischen Schildfigur). Vgl. Spießen, Wappenbuch Bd. 1, S. 63 u. Bd. 2, Tafel 149.
  5. Wappen Frenke (drei lange Kesselhaken, balkenweise, Helmzier: zwei Büffelhörner dazwischen zwei Kesselhaken). Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 56 u. Tafel 131 dort 3 Kesselhaken 2:1.
  6. Wappen Hastenbeck (aus dem linken Schildrand hervorwachsender Widder, Helmzier: Schildfigur). Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 66 u. Bd. 2, Tafel 156 (ohne Helmzier).
  7. Hake, Familiengeschichte, S. 178, Nr. 56a.
  8. Biografische Daten Hieronymus Brant von Arnstedt. Internetseite von Arnstedt. http://von-arnstedt.de http://von-arnstedt.de/individual.php?pid=I57&ged=arnstedt.ged (letzter Zugriff am 19.11.2013).

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 9.
  2. Kdm. Kreis Alfeld II (Gronau), S. 3f.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 378 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0037802.