Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 347 Wrisbergholzen, ev. Martinskiche um 1621
Beschreibung
Wappentafel. Stein. An der nördlichen Außenseite der Kirche über der Tür zur Prieche (Empore) der Familie von Wrisberg. Die in Form einer Ädikula ausgeführte Wappentafel zeigt im Innenfeld einen Engel, der die beiden Vollwappen hält. Inschrift A im Giebel der Ädikula, B an der Basis des Steins. Die Inschriften C in Schriftbändern, die an den Enden eingerollt sind, unterhalb der Wappen. Die Inschriften sind erhaben in vertiefter Zeile ausgeführt.
Maße: H.: 119 cm; B.: 128 cm; Bu.: 4 cm (A), 3,7 cm (B), 2,5 cm (C).
Schriftart(en): Kapitalis (A, C), Fraktur (B).
- A
VERBVM · DOMINI · MANET · IN · AETERNVM1)
- B
Der herr behüte deinen ausgang und eingang2)
- C
V(ON) · WRISBRGa) // V(ON) · MÜNCHAUSEN
Übersetzung:
Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. (A)
Wrisberg*, Münchhausen* |
Textkritischer Apparat
- WRISBRG] Statt WRISBERG.
Anmerkungen
- Protestantische Devise nach 1. Pt. 1,25.
- Ps. 121,8.
Nachweise
- Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 250.
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 498.
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 313.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 347 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0034707.
Kommentar
Inschrift A ist in einer sporenlosen Kapitalis in einheitlicher Strichstärke ausgeführt. Einzelne Buchstaben in Inschrift C weisen unter die Grundlinie gezogene Cauden (R, G) oder Schäfte auf (M). Symmetrisch zu dem unter die Grundlinie des M gezogenen Schaft beginnt der Schaft des M oben mit einem Häkchen. In Inschrift B ist b als spiegelverkehrtes d ausgeführt. Die Wappentafel dürfte im Zusammenhang mit der von Gertrud von Münchhausen nach dem Tod ihres Mannes Christoph von Wrisberg gestifteten Kanzel von 1621 (Nr. 346) und dem datierten Wappenstein aus demselben Jahr (Nr. 345) stehen. Biografische Daten zu Christoph von Wrisberg und Gertrud von Münchhausen s. im Kommentar zu Nr. 301.