Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 340 Moritzberg, kath. Pfarrkirche St. Mauritius 1619

Beschreibung

Grabplatte für den Kanoniker Henning Krebs. Stein. Die hochrechteckige Platte ist an der Wand des westlichen Kreuzgangflügels angebracht. Im Innenfeld ist der Verstorbene in einer Rundbogenarchitektur dargestellt. Er hält in der Linken den Kelch mit Hostie, die Rechte segnend erhoben. Zu seinen Füßen ein Wappen. Die erhaben ausgeführte Inschrift läuft an vier Seiten um. Sie ist teilweise abgetreten. Als Worttrenner Rauten.

Maße: H.: 225 cm; B.: 106 cm; Bu.: 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. ANNO · 1619 NONA · DIE · DE[C]EMB[RIS] / · INTRA · HORAM · DECIMAM · ET · VN[DECIMAM] OBIIT REV[EREN]DVS / ET ERVDIT(VS) · D(OMI)N(V)S HENNIN[G. . .] / KREBS · TEMPLI · HVI(VS) · CA(N)O(N)IC(VS) · SE(N)IOR · ET · SCHOL(AS)TIC(VS) · CVI(VS) · A(N)I(M)A · DEO · VIVAT

Übersetzung:

Im Jahr 1619 am 9. Tag des Dezember zwischen der 10. und der 11. Stunde starb der hochwürdige und gelehrte Herr Henning Krebs, Kanoniker dieser Kirche, Senior und Scholaster. Seine Seele lebe in Gott.

Wappen:
Krebs1)

Kommentar

Henning Krebs hat sich 1566 an der Universität Köln immatrikuliert, 1569 ist er als iuris studiosus in Ingolstadt nachzuweisen.2) Er erhielt 1575 das siebte Kanonikat an St. Mauritius durch Resignation seines Vorgängers und wurde 1583 Scholaster.3) 1588 ist er mit dieser Amtsbezeichnung als Provisor des von Altenschen Hospitals in Hildesheim inschriftlich genannt.4) Im Jahr 1611 ist er als Pastor in Barienrode nachgewiesen;5) am 18. November 1616 wurde er für das Amt des Dompastors vorgeschlagen.6)

Anmerkungen

  1. Wappen Krebs (liegender Krebs). Beschreibung nach einer Nachzeichnung des Wappens in StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/8, Kasten 30.
  2. Matrikel Köln, Bd. 4, S. 48, Nr. 150; Matrikel Ingolstadt, Bd. 1, Sp. 937, Zeile 15.
  3. DBHi, HS 513b, o. S.
  4. Vgl. DI 58 (Stadt Hildesheim), Nr. 482.
  5. Vgl. Bertram, Bistum, Bd. 2, S. 412.
  6. DBHi, HS C 397, S. 67; Engfer, Kirchliche Visitation, S. 62 (mit weiteren Ämternennungen).

Nachweise

  1. Köhler, Grabsteine, S. 23.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 1023.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 340 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0034008.