Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 301 Wrisbergholzen, ev. Martinskirche 1607
Beschreibung
Wappentafel. Stein. Die aus einem querrechteckigen Unterteil und einem durch ein Gesims abgetrennten giebelartigen Oberteil bestehende Tafel ist in der Turmhalle angebracht. Im unteren Teil, rechts und links von zwei Rankenreliefs begrenzt, zwei Vollwappen, dazwischen ein Putto. An der Basis verläuft Inschrift A. In der Giebelspitze des Oberteils ein geflügelter Puttenkopf, darunter Inschrift B. Die Inschriften sind erhaben in vertiefter Zeile ausgeführt.
Maße: H.: 85 cm; B.: 89 cm; Bu.: 2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
CHRISTOFFER VON WRISBERG VND / GERDRVT · GEBORN · V(ON) · MVNCHAVSEN · BEIDE EHELEVT
- B
DAS WAREHAFTIG KIND IESV ERHALT DIS GESCHLECHT / NEBEN ALLEN CHRISTEN ZV ZEITLICHEM FRIED / VND EWIGER SELIGKEIT. AMEN ANNO 1607
Wrisberg*, Münchhausen* |
Anmerkungen
- Vgl. Stammtafeln Münchhausen, S. 104, Nr. 214; Bei der Wieden, Ludolf von Münchhausen, S. 277; Reden-Dohna, Rittersitze, S. 158.
- Eine Christliche Predigt (…) Bey Adelicher Begraebniß der Weyland Woledlen /Ehr- vnd viel Tugentreichen Frawen Gertrauden geborn von Münchhausen (…) gehalten durch Jacobem Gerhardi Pfarrherrn und special Superintenden daselbst. Wolfenbüttel 1621. Exemplar: SUB Göttingen 4 Conc. Fun. 163 (16).
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 301 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0030101.
Kommentar
Die in Inschrift A genannten Christoph von Wrisberg und Gertrud von Münchhausen haben am 22. März 1582 geheiratet. Christoph von Wrisberg wurde 1552 als Sohn der Eheleute Ernst von Wrisberg (vgl. Nr. 188) und Katharina von Rehbock (vgl. Nr. 194) geboren. Gertrud von Münchhausen (geb. 31. Januar 1565 in Apelern) stammt aus der Ehe des Liborius von Münchhausen mit Heilwig (Hedewig) Büschen. Christoph von Wrisberg hat 1607 in der Wrisbergholzener Kirche eine Gruft für die Begräbnisse der Familie anlegen lassen (vgl. Nr. 302). Er starb am 18. November 1613, Gertrud von Münchhausen am 21. September 1621 am gifftigen Fieber in Wrisbergholzen.1) Sie stiftete nach dem Tod ihres Mannes eine Kanzel für die dortige Kirche (Nr. 346 u. 347). Die Leichenpredigt schildert sie als geschefftige Martha, die auch in der Predigt Notizen machte.2)