Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 262 Holle, ev. Kirche St. Martin 1597 o. früher
Beschreibung
Kelch. Silber. Sechspassfuß auf Sockelplatte mit einer durch Ornamentband verzierten Zarge, sechsseitiger Fußhals, sechsseitige Schaftstücke, Nodus mit sechs Rotuli. Auf dem Sechspassfuß ein Kruzifix mit dem teils konturiert gravierten Titulus A. Inschrift B auf den sechs Rotuli eingraviert und mit schwarzer Paste ausgefüllt. Inschrift C über zwei Segmente unter dem Fuß eingeritzt. Auf der Sockelplatte sind das Hildesheimer Beschauzeichen und eine Meistermarke (M 16) angebracht.
Maße: H.: 20,6 cm; Dm.: 13,5 cm (Fuß), 9,5 cm (Kuppa); Bu.: 0,2 cm (A, C), 0,4–0,6 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis (A, B), Kursive (C).
- A
[I(ESVS)] N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM)1)
- B
I H E S V S
- C
IIIIa) daler viiii / [ggr]b) / vii Pennige / machenn // XXXVIa) loth / IN. Holle
Übersetzung:
Dreieinhalb Taler, neun [gute Groschen und] sieben Pfennige entsprechen 35 und einem halben Lot. In Holle. (C)
Textkritischer Apparat
- Der letzte Strich schräg durchstrichen für 1/2.
- [ggr]] Lesung unsicher; 9 ggr von Poser. ggr steht für gute groschen. Die Währungseinheit entspricht 1/24 Taler.
Anmerkungen
- Io. 19,19.
- Ev. luth. Landeskirche Hannovers, Kunstreferat, Kunstgutkartei (Aufnahme November 1983, von Poser).
- Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, S. 808f. (ohne Meistermarke).
Nachweise
- Kdm. Kreis Marienburg, S. 91 (B).
- Ev. luth. Landeskirche Hannovers, Kunstreferat, Kunstgutkartei (Aufnahme November 1983, von Poser).
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 262 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0026209.
Kommentar
Die Kapitalis von Inschrift B weist feine Strichsporen auf.
Die Meistermarke aus den Buchstaben D und K hat von Poser2) mit dem Hildesheimer Goldschmied Daniel Köler in Verbindung gebracht, der im Jahr 1566 Meister wurde und 1597 gestorben ist.3) Inschrift C gibt im ersten Teil eine zeitgenössische Umrechnung der Geldwährung in ein Silbergewicht. Der zweite Teil ist als Besitzvermerk zu verstehen.