Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 244† Alfeld, Klinsbergstraße no. 80 1593

Beschreibung

Haus. Die Kunstdenkmäleraufnahme von 1929 verzeichnet das Haus nicht mehr.1) Heinze (1894) gibt zwar das an der Fassade angebrachte Sprichwort A nach Autopsie wieder, der Kamin im Inneren des Hauses mit Inschrift B sei aber schon 1878 abgerissen worden.2)

Inschriften nach Heinze.

  1. A

    HILF GODT AVS NOTAFGVNST IST GROS3)

  2. B

    IVRGEN / SIUERT // ANNO / 1593 // JLSE / R.J.K.E.N.

Versmaß: Deutsche Reimverse (A).

Kommentar

Die ursprüngliche Form des hier als Hausinschrift verwendeten Textes war niederdeutsch, wie der Reim „Not“ – „gros“, der nur bei einer Form „grot“ korrekt wäre, erkennen lässt. Solche niederdeutsch-hochdeutschen Mischreime sind typisch für die Phase der Ablösung des Niederdeutschen durch das Hochdeutsche am Ende des 16. Jahrhunderts.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Kreis Alfeld I, S. 79–105.
  2. Heinze, Geschichte Stadt Alfeld, S. 148.
  3. Vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 2, Sp. 58, Nr. 1381, s. a. DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 107 Hausinschrift von 1582.

Nachweise

  1. Heinze, Geschichte Stadt Alfeld, S. 148.
  2. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 17.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 244† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0024401.