Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 204 Banteln, Gut, Gronauer Weg 20 1582 o. später

Beschreibung

Ehemals vier Wappentafeln. Stein. Zum Zeitpunkt der Kunstdenkmälerinventarisation (1939) waren sie im Park des Gutes aufgestellt.1) Bei der Inschriftenaufnahme im Juli 2005 waren drei der ehemals vier Tafeln in eine Mauer am Wohnhaus eingefügt. Die vierte – mit dem Wappen des Johann von Bennigsen – ist verloren. Die erhaben ausgehauenen Initialen stehen als Beischriften unter den Vollwappen vor einem mit Punkten verzierten Rundbogenfeld.

Maße: Tafeln I u. III: H.: 71 cm; B.: 55 cm; Bu.: 6,5 cm (I), 5 cm (III). Tafel II: H.: 70,5 cm; B.: 56,5 cm; Bu.: 4,5–5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. I

    M(ARIE) · V(ON) · G(ITTELDE)

  2. II

    M(ARGARETE) V(ON) W(ELTZE)

  3. III

    A(NNA) V(ON) B(OVENTEN)a)

Wappen:
Bennigsen2)Gittelde*
Weltze*3)Boventen*4)

Kommentar

Das Gut Banteln kam nach dem Aussterben der Familie von Dötzum im Jahr 1582 an Johann von Bennigsen und blieb bis zum Jahr 1893 im Besitz dieser Familie.5) Die Tafeln zeigten ursprünglich die Wappen des Ehepaars Johann von Bennigsen und Marie von Gittelde, die im Jahr 1579 geheiratet haben. Johann von Bennigsen starb im Jahr 1618. Die beiden übrigen Tafeln zeigen das Wappen der Mutter Johann von Bennigsens, Margarete von Weltze (gest. 1620), und das Wappen der Anna von Boventen, der Mutter seiner Frau. Für die 1591 verstorbene Tochter des Ehepaars, Sidonia von Bennigsen, ist eine Grabplatte an der Feldberger Kapelle in Banteln angebracht (vgl. Nr. 234).

Der punktierte Hintergrund deutet auf einen Werkstattzusammenhang mit einer Gruppe von Grabplatten der Familie von Wrisberg (vgl. Nr. 188).

Textkritischer Apparat

  1. Auflösung sämtlicher Initialen nach Kdm.

Anmerkungen

  1. Kdm. Kreis Alfeld II (Gronau), S. 6: Die vierte Wappenbeischrift dürfte der Erwähnung in Kdm. zufolge J(OHANN) V(ON) B(ENNIGSEN) gelautet haben.
  2. Wappen nicht überliefert.
  3. Helmzier: Spickel mit sechs Pfauenfedern, aus dem rechts und links je drei brennende Krücken hervorragen. Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 129 u. Bd. 2, Tafel 330, dort Helmzier: Pfauenbusch.
  4. Helmzier: Flug. Vgl. Siebmacher, Wappenbuch von 1605, Tafel 171, Helmzier: zwei gekreuzte Schlüssel.
  5. Näheres dazu s. Reden-Dohna, Rittersitze, S. 76–83.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 204 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0020407.