Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 201 Ortshausen, ev. Kirche St. Johannis d. T. 1581

Beschreibung

Glocke. Bronze. Die erhaben gegossene Inschrift verläuft zwischen Riemenstegen in drei Zeilen unterhalb der Glockenschulter. Sie wird oben und unten von einem Ornamentfries begleitet. Als Worttrenner Abdrücke von Brakteaten und Rauten.

Maße: H.: 39 cm; Dm.: 55,5 cm; Bu.: 2,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. · ANDREAS · BRVNONIVS · DASELBS · PASTOR · HINRICH · LOLLEN · CORT · / · ACKENHAVSSEN · ALTERLVTTE · GEWESEN · HANS · MARTENS · HAT · MICH · / GEGOSSEN · ZV · GORSSELER · ANNO · 1581 ·

Kommentar

Die Inschrift ist in einer Kapitalis mit unauffälligen Sporen ausgeführt. Der Bogen der rechtsgewendeten 5 ist fast gerade.

Geburts- und Todesjahr des Pastors Andreas Bruno sind nicht bekannt. Er stammt aus Helmstedt und war von 1578 bis 1583 in Ortshausen tätig, danach in Bad Grund (1583 bis 1589) im Lkr. Osterode und in Groß Lobke (seit 1589), wo er 1620 einen Nachfolger erhielt.1)

Von dem Gießer Hans Martens ist im Landkreis Hildesheim eine weitere Glocke in Wetteborn erhalten (vgl. Nr. 207). Auch auf dieser Glocke benutzt Martens die ungewöhnliche Form GORSSELER für Goslar. Für das Rammelsberger Bergwerk in Goslar goß er 1578 eine Betglocke.2) Möglicherweise ist er identisch mit dem Hans Marten, der 1581 im Zusammenhang mit einer Leuchterstiftung für St. Cosmas und Damian zum Markte in Goslar inschriftlich bezeugt ist.3)

Anmerkungen

  1. Vgl. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 146; Bd. 2, S. 45, Nr. 583; Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 370.
  2. Glockenkartei Waack.
  3. DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 104.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Gandersheim, S. 398.
  2. Drömann, Glocken, S. 66.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 201 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0020106.