Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 165 Gronau, Schäferhof 8 1557

Beschreibung

Zwei Sturzsteine am oberen und unteren Ende der Kellertreppe des ehemaligen von Bennigsenschen Schäferhofs.1) Die Inschriften bestehen jeweils aus einem Baudatum, das von zwei Wappenschilden flankiert ist. Oberhalb und unterhalb des Baudatums Initialen als Wappenbeischriften. Inschrift A auf dem unteren Sturz, B auf dem oberen. Die auf dem oberen Sturz angebrachte Beischrift oberhalb der Jahresangabe ist weitgehend zerstört. Die Inschriften sind erhaben in vertiefter Zeile ausgeführt.

Inschrift B ergänzt nach Kdm.

Maße: H.: 26 cm; B.: 112 cm; Bu.: 3,5–6,5 cm (Initialen A), 10,5 cm (Datum A), 5 cm (Initialen B), 9 cm (Datum B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    B(ARTOLD) V(ON) D(ÖTZUM)a) / ANNO D(OMI)NI 1557 / A(POLLONIA) V(ON) W(INZIGERODE)

  2. B

    [FREDEKE V(ON)] R(OMMEL) / ANNO : 1557 / A(NNA) V(ON) O(LDERSHAUSEN)

Wappen:
Dötzum*, Winzigerode2)
Rommel3), Oldershausen*

Kommentar

Der am Südwall der Stadt gelegene, seit dem 19. Jahrhundert so genannte Schäferhof ist einer der fünf Burgmannshöfe in Gronau, vgl. Nr. 230. Er gehörte der Familie von Dötzum neben einem weiteren Hof in der Junkernstraße, der beim Stadtbrand 1703 zerstört wurde. Fredeke von Rommel (geb. 1470, gest. 1558) war verheiratet mit Ernst von Dötzum.4)

Textkritischer Apparat

  1. Auflösung sämtlicher Abkürzungen nach Kdm. Kreis Alfeld II (Gronau), S. 119.

Anmerkungen

  1. Ausführlicher dazu Reden-Dohna, Rittersitze, S. 93f. Der Name „von Bennigsenscher Schäferhof“ erklärt sich daraus, dass der von Dötzumsche Hof beim Tod des letzten Mitgliedes dieser Familie, Johann von Dötzum, im Jahr 1582 an die mit Johann von Bennigsen verheiratete Maria von Bennigsen fiel, eine Nichte seiner Frau Augusta von Boventen; s. a. den Kommentar zu Nr. 203. Johann von Bennigsen erhielt auch einen Teil des Dötzumschen Lehnsbesitzes; vgl. Jürgen Huck, „Empne que nunc Gronowe dicitur“ Zur Gründung der Stadt Gronau um das Jahr 1298. In: Hildesheimer Jahrbuch 70/71 (1998/99), S. 81–127, hier S. 104.
  2. Wappen Winzigerode (Hellebardenspitze mit abwärtigem Haken). Vgl. Siebmacher, Wappenbuch von 1605, Tafel 181.
  3. Wappen Rommel (geteilt, unten gerautet, oben Löwe). Vgl. DI 36 (Stadt Hannover), Nr. 126, Abb. 21 Epitaph der Schwestern Rommel; DI 46 (Stadt Minden), Nr. 97, Anm. 9; s. a. Rommel, Die Rommels, Einband u. S. 3.
  4. Vgl. Rommel, Die Rommels, S. 6.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Alfeld II (Gronau), S. 119.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 165 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0016505.