Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 93 Wülfingen, ev. Kirche St. Marien 1510

Beschreibung

Glocke. Bronze. Sie gehört zusammen mit der verlorenen Glocke „Maria“ (Nr. 92) zu einem Geläut von insgesamt ehemals drei Glocken.1) Inschrift A verläuft unterhalb der Glockenschulter zwischen Riemenstegen, Schnurstegen und Ornamentfriesen. Inschrift B ist in einer Aussparung des unteren Schnurstegs und des unteren Ornamentfrieses unterhalb von Inschrift A angebracht. Beide Inschriften erhaben gegossen. Als Worttrenner in A Brakteatenabdrücke, in B ein Blattviereck. Die Krone ist erneuert.

Maße: H.: 41 cm; Dm.: 57 cm; Bu.: 2,8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    · anno · d(omi)ni · m · ccccc · x · o · rex · glorie · (christe)a) · ve(n)i · cv(m) · pace2)

  2. B

    maria · magdalena

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1510. O König der Ehre, Christus, komm mit Frieden. (A)

Kommentar

Die Inschrift ist in einer gotischen Minuskel ausgeführt, die stark an die Buchstabenformen Harmen Kosters (vgl. u. a. Nr. 103) erinnert. Anders als Harmen Koster, der bei dem doppelstöckigen a eine s-förmige Zierlinie am oberen Bogen gegossen hat, läuft hier der obere Bogen eingerollt aus. Die Buchstabenformen, Worttrenner und auch die Glockenzier ähneln stark der von einem namentlich nicht bekannten Gießer stammenden Glocke von 1513 in Deilmissen (Nr. 101).

Textkritischer Apparat

  1. Befund: xpe.

Anmerkungen

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 183.
  2. Zu o rex glorie veni cum pace vgl. den Kommentar zu Nr. 6.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 183.
  2. Kdm. Kreis Springe, S. 222.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 93 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0009300.