Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 68 Asel, Grünanlage südlich der Grafeneiche 15. Jh.

Beschreibung

Kreuzstein. Sogenannter Schwedenstein.1) Die hochrechteckige, an der oberen Schmalseite flachbogig abschließende Stele steht seit August 19612) am südöstlichen Ortsende südlich der Grafeneiche in einer Grünanlage. Als früherer Standort wird im Kunstdenkmälerinventar von 1938 der westliche Rand der Straße von Asel nach Drispenstedt angegeben. Auf der Vorderseite im vertieften Innenfeld Christus am Kreuz. Links unter dem Kreuz eine kniende Figur,3) rechts unterhalb des Kreuzes ein Vierpass, darin wahrscheinlich eine weitgehend zerstörte Hausmarke. Reste der nahezu vollständig verwitterten vertieften Inschrift A sind auf der linken und der rechten Langseite zu erkennen. Rechts stand möglicherweise eine Jahreszahl, links unten die wiedergegebenen Buchstaben. Inschrift B ist unterhalb der Kreuzigung eingehauen, wahrscheinlich nachgearbeitet.4) Als Worttrenner eine Raute und am Ende der ersten Zeile ein Punkt, umgeben von vier Andreaskreuzen. Im unteren Bereich der linken Langseite und an der unteren Schmalseite ist der Stein auszementiert. Auf der Rückseite des Steins ein eingeritztes Kreuz.

Maße: H.: 175,5 cm (über der Erde); B.: 79 cm; Bu.: 7 cm (A), 10 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal (A).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    [ – – – ] // [ – – – ] Sa[. . . . . . . .]

  2. B

    dem · god / gnedich · sy ·

Anmerkungen

  1. Das Denkmal soll einem im Dreißigjährigen Krieg gefallenen schwedischen Offizier auf das Grab gesetzt worden sein, vgl. Müller/Baumann, Kreuzsteine, S. 149, Nr. 3825.10. Es handelt sich aber zweifelsfrei um einen älteren, aus dem späten Mittelalter stammenden Stein.
  2. Freundliche Auskunft von Herrn Ortsheimatpfleger Aloys Köhler, Asel.
  3. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 18: „eine männliche Figur in Rüstung (?), barhäuptig (?) mit Spitzbart“.
  4. Ebd.

Nachweise

  1. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 18 u. Abb. Tafel 8a.
  2. Müller/Baumann, Kreuzsteine, S. 148f., Nr. 3825.10.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 68 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0006801.