Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 53 Adensen, ev. Kirche St. Dionysius 1494

Beschreibung

Gurtbogen des Hauptschiffs.1) Die Inschrift ist dem Bogen folgend in einer Zeile eingehauen und farbig ausgelegt.

Maße: Bu.: 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. An(n)o · d(omi)ni · m° · cccc · xciiiia) · h(er) dide(r)ik · helle kerckhere2) · hans spoynbile he(n)ni(n)gkb) · scnauilc) · olderme(n)

Kommentar

Der erste Schaft der römischen Ziffer m ist unten nach links ausgezogen und entspricht darin der Ausführung des m in dem an der Nordwestecke des Langhauses angebrachten Baudatum von 1484 (vgl. A1, Nr. 6). Das Baudatum von 1503 am nordöstlichen Chorstrebepfeiler (vgl. A1, Nr. 11) ist anders gestaltet.

Hans Sponbiel ist auch auf dem Schlussstein des ersten Gewölbejochs der Kirche in Adensen genannt (vgl. Nr. 54). Der zweite Kirchenvorsteher (Ältermann), Henning Schnabel, ist 1476 in Adensen auf dem Iltenschen Hof Nr. 16/17 nachgewiesen.3)

Textkritischer Apparat

  1. xciiii] So auch Kreipe; xciii Kdm.
  2. he(n)ni(n)gk] Zweiter Nasal-Strich nicht farbig gefasst.
  3. scnauil] s. a. l. Kreipe.

Anmerkungen

  1. Oberhalb des Gurtbogens ist die Inschrift Ein Dinck kimpt Selzen zu sehen. Der mündlichen Überlieferung nach wurde sie zum Gedächtnis des 1626 an der Pest verstorbenen Adenser Pastors Heinrich Dreveler (Nr. 343) wahrscheinlich erst deutlich nach 1650 angebracht. Die Inschrift ist überliefert u. a. bei Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 5.
  2. kerckhere ‚Pfarrer‘.
  3. Vgl. Gercke, Adensen und Hallerburg, S. 73.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 5.
  2. Kreipe, Adensen-Hallerburg, S. 120.
  3. Kdm. Kreis Springe, S. 3.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 53 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0005300.