Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 48† Groß Lobke, ev. Kirche St. Andreas 1490

Beschreibung

Glocke. Die Inschrift verlief um die Glockenschulter zwischen Schnursteg und hängendem rundbogigen Kreuzblumenfries, der Name des Gießers war in kleinerer Schrift ausgeführt. Als Worttrenner Brakteatenabdrücke, zwischen den Zifferngruppen Pilgerzeichen. Vor der Jahreszahl ein sitzender Bischof mit zwei symmetrisch gehaltenen Bischofsstäben und ein Medaillon mit geflügelter, laufender Gestalt. Auf der Flanke Reliefs der Heiligen Cosmas und Damian auf dreiseitigen Konsolen, gegenüber Maria mit Kind und der heilige Andreas. Die Glocke ist im Kunstdenkmälerinventar von 1938 zum letzten Mal bezeugt.

Inschrift nach Mithoff.

Maße: Dm.: 123 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Anno · d(omi)ni · m · cccc · lxxxx · defvnctos · pla(n)go · vivos · voco · fvlgvra fra(n)go1) hans Kellema(n)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1490. Die Toten beweine ich, die Lebenden rufe ich, die Blitze breche ich.

Versmaß: Hexameter, zweisilbig leoninisch gereimt defvnctos … fra(n)go.

Kommentar

Von dem Gießer Hans Kelle(r)mann ist nur diese eine Glocke nachgewiesen.2)

Anmerkungen

  1. Zu den Funktionsbestimmungen der Glocke vgl. Kommentar zu Nr. 36.
  2. Thieme/Becker, Bd. 20, S. 88; s. a. Walter, Glockenkunde, S. 793.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 85.
  2. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 99.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 48† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0004809.