Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 18† Rössing, ev. Kirche St. Peter u. Paul 1429

Beschreibung

Glocke. Die Inschrift lief um die Glocke herum. Als Glockenzier nennt Mithoff vier kleinere Figuren, darunter eine Pieta, und zwei wohl mit Gießerzeichen oder Hausmarken ausgefüllte Wappenschilde.1) Die Glocke ist bei Mithoff (1871) zum letzten Mal bezeugt, 1891 wurde sie beim Guss eines neuen Geläuts eingeschmolzen.2)

Inschrift nach Mithoff.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. m . cccc . xxix . iar . in . den . achte . daghen . petri . et . pauli .3) dvsser . kerken . patronen .

Übersetzung:

Im Jahr 1429 in der Oktav des Festes Peter und Paul, der Patrone dieser Kirche.

Kommentar

Das Gussdatum der Glocke orientiert sich am Patrozinium der Kirche.

Anmerkungen

  1. Beschreibung und Schriftart nach Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 160. Mithoff nennt eine zweite, heute verlorene Glocke aus Rössing, die der Hannoveraner Gießer Jochim Schrader im Jahr 1625 gegossen hat.
  2. Im Zusammenhang mit der Ablieferung der Kirchenglocken am 4. April 1940 erwähnt der Pastor der Gemeinde, dass zu dem im Jahr 1891 erfolgten Neuguss zwei alte Glocken eingeschmolzen wurden, von denen die größere die Jahreszahl 1625 trug und die kleinere die Jahreszahl 1429 (Pfarrarchiv Rössing, 51301/I Brief des Pastors Hahne an das Landeskirchenamt in Hannover durch den Superintendenten in Pattensen). Für eine Kopie dieses Briefes danke ich Frau Helga Fredebold, Rössing.
  3. in . den . achte . daghen ist die niederdeutsche Entsprechung des lateinischen in octava. Damit kann sowohl der Endtermin gemeint sein ‚am achten Tag‘ (Anfangs- und Endtag mitgezählt), also der 6. Juli 1429, oder auch – hier wohl wahrscheinlicher – der Zeitraum von einer Woche nach dem Fest, also vom 29. Juni bis 6. Juli 1429. Vgl. Grotefend, Zeitrechnung, Bd. 1, S. 137.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 160.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 18† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0001801.