Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 3 Ummeln, ev. Kirche 2. D. 13. Jh.

Beschreibung

Glocke. Bronze. Sie stammt aus Lühnde und wurde im 18. Jahrhundert gegen eine zum Zeitpunkt der Bearbeitung noch dort befindliche, inschriftlose Glocke aus der Zeit um 1300 eingetauscht.1) Die Glocke hängt in einem engen Dachreiter und ist schwer zugänglich. Von der Krone sind noch zwei Flechtbandöhre erkennbar. Die unregelmäßig ausgeführte, erhaben gegossene Inschrift verläuft zwischen einfachen Riemenstegen um die Schulter. Als Worttrenner Rauten.

Maße: H.: 32 cm; Dm.: 43,5 cm; Bu.: 3 cm.

Schriftart(en): Übergangsschrift von der romanischen zur gotischen Majuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. + AVE · SALVE · VIRGO · MARIA

Übersetzung:

Gegrüßt seist du, gegrüßt seist du, Jungfrau Maria.

Kommentar

Die Inschrift ist in einer Übergangsschrift von der romanischen zur gotischen Majuskel ausgeführt und dürfte folglich im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Beide E in unzialer Form mit Abschlussstrich, die Bogenschwellung – wie auch bei O – konturiert. Der Mittelteil des S ebenfalls konturiert. Spitzes V mit Abschlussstrich. Unziales M rechts und links geschlossen, beide Hälften aber nicht symmetrisch. An den Enden der senkrechten und schrägen Schäfte auffallend große Sporen.

Anmerkungen

  1. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 197.

Nachweise

  1. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 197.
  2. Drömann, Glocken, S. 43.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 3 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0000300.