Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 522 Juleum 2. H. 18. Jh.

Beschreibung

Gemälde. Porträt des Jonas Conrad Schramm. Öl auf Leinwand. Im Bibliothekssaal an der Nordwand, zweites Bild von Westen. Bei einer Restaurierung Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts erhielt es den jetzigen Rahmen1). In dunkler abgesetztem Oval innerhalb eines einfarbigen Rechtecks der Porträtierte in Halbfigur mit Allongeperücke, in schwarzem Gewand und mit weißem Halstuch. Um den linken Arm grau glänzende Stoffdrapierung. In der linken oberen Ecke die gemalte Inschrift, gold auf dunklem Grund.

Maße: H.: 83 cm; B.: 68 cm (ohne Rahmen); Bu.: 3 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis mit Versalien.

Sabine Wehking [1/1]

  1. IO(NAS). CONR(AD). SCHRAMM.

Kommentar

Die Inschrift weist die gleichen Merkmale auf wie die der Bilder Nrr. 523 und 524. Die Inschriften dieser Bilder nennen nur den Namen, sind in einer leicht schrägliegenden Kapitalis am gleichen Platz oben links plaziert, enden in einem Punkt, verwenden Versalien und haben als weitere epigraphische Gemeinsamkeiten A mit eingeknicktem Balken, S mit stark eingeschwungenem unteren Bogen und N, soweit es vorkommt, mit verbreitertem Schrägschaft. Nach den epigraphischen Merkmalen ist dieser Gruppe außerdem die Namenbeischrift in Nr. 116 zuzuweisen. Möglicherweise hat zu einem bestimmten Zeitpunkt eine ordnende Hand bis dahin unbezeichnete Professorenbilder mit einer einheitlichen Beschriftung versehen. Da die Namenbeischrift zu Nr. 116 nicht vor 1745 geschrieben worden ist, dürften auch die anderen Namenbeischriften entsprechend zu datieren sein. Die Frage, wann das Portät selbst gemalt worden ist, kann also nach der Inschrift nicht beantwortet werden.

Jonas Conrad Schramm, geboren in Braunschweig am 10. November 16752), hatte in Helmstedt studiert3) und war 1708 zum Doktor der Theologie promoviert worden. 1710 erhielt er hier eine außerordentliche, 1717 eine ordentliche theologische Professur und heiratete 1721 eine Tochter des Professors der Theologie Friedrich Weise (vgl. dessen Bild Nr. 452 rechts anschließend) und seiner ersten Frau Dorothea Langenberg (vgl. Nr. 390). Schramm, der sehr viel publiziert hat4), verstarb am 24. Februar 1739 und wurde am 5. März in der damaligen Universitätskirche Neumärker Str. 1 beigesetzt.

Anmerkungen

  1. Frdl. Auskunft des Leiters der Ehem. Universitätsbibliothek Helmstedt, Herrn R. Volkmann.
  2. Lebensdaten nach Programma in funere .. Ionae Conradi Schrammii, Helmstedt o. J. (1739). Vgl. auch Ahrens, Lehrkräfte, S. 214f.
  3. Immatrikuliert am 2. April 1694, Matrikel Helmstedt, Bd. 3, S. 34.
  4. Vgl. J. C. Schramm, Catalogus editorum, o. O. und J., HAB Wolfenbüttel, Sign. Db 4233, ein von Schramm selbst herausgegebenes und fortgeschriebenes Werkverzeichnis mit knapp zweihundert Titeln für die Jahre 1700 bis 1736.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 522 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0052207.