Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 389† St. Ludgeri 1702

Beschreibung

Gemälde1). Es hing um 1830 an der Nordseite des hohen Chores. Über seinen Verbleib und das auf ihm dargestellte Thema ist nichts bekannt.

Inschrift nach Behrends.

  1. Der durchlauchtigste Fürst Herra) H(er)r Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig Lüneburg A(nn)o 1702

Kommentar

Der genannte Herzog Anton Ulrich (1633–1714) übernahm 1705 in seiner Eigenschaft als ältester welfischer Fürst die Schutzvogtei über das Helmstedter Ludgerikloster2). Im Jahre 1710 trat er zum Katholizismus über. Daß bei dieser Entscheidung des Herzogs neben den bekannten politisch-dynastischen Gründen3) auch eine Jahre vorher bereits vorhandene Sympathie für den katholischen Ritus mitspielte, kann nach der wie Nr. 323 wohl eine Stiftung anzeigenden Inschrift angenommen werden.

Textkritischer Apparat

  1. Vor Herr dürfte und ausgefallen sein, vgl. die gleiche Formel in DI 33 (Stadt Jena), Nr. 66 Der Durchlauchtigste .. Fürst und Herr, Herr Johan Friderich der älter, Hertzog zu Sachsen.

Anmerkungen

  1. Von Behrends, Diplomatarium, S. 218ff. als „Gemälde“ bezeichnet. Ebenda auch das Folgende.
  2. Römer, Helmstedt, St. Ludgeri, S. 182.
  3. Zu seiner Konversion vgl. G. Christ, Fürst, Dynastie, Territorium und Konfession. Beobachtungen zu Fürstenkonversionen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. In: Saeculum 24, 1973, S. 372ff.

Nachweise

  1. Behrends, Diplomatarium, S. 218ff.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 389† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0038909.