Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 387† St. Stephani 1702

Beschreibung

Grabdenkmal des Conrad Heinrich Wideburg. Böhmer führt es 1710 unter den Steinen im nördlichen Teil des Friedhofes auf1). Es befand sich in enger Nachbarschaft zur Begräbnisstätte der mit Wideburg verschwägerten Familie Horneius2).

Inschrift nach Böhmer.

  1. Hic resurrectionem exspectant ossa CONRADI HEINRICI WIDEBVRGII linguarum philosophiae et theologiae cultoris qui Henrico Wideburgio theologo et philosopho insigni die V Octobr(is) anno MDCLXXXII in hac vrbe natus ipso die natali ann(o) MDCCII ex Iulia in caelestem academiam migrauit Fratris desideratissimi memoriae sorores tristissimae h(oc) m(onumentum) p(oni) c(urauerunt)

Übersetzung:

Hier erwarten die Gebeine des Conrad Heinrich Wideburg ihre Auferstehung, eines Sprachkenners und Verehrers der Philosophie und Theologie, der dem berühmten Theologen und Philosophen Heinrich Wideburg am 5. Oktober im Jahre 1682 in dieser Stadt geboren worden war und im Jahre 1702 an eben seinem Geburtstage aus der Julia in die himmlische Akademie hinüberwanderte. Dem Andenken an den schmerzlichst vermißten Bruder ließen die tieftraurigen Schwestern dieses Denkmal setzen.

Kommentar

Die Inschrift gilt dem einzigen Sohn des Professors der Theologie Heinrich Wideburg (vgl. Nr. 338) und seiner Ehefrau Anna Margarethe Horneius (vgl. Nr. 308), Conrad Heinrich Wideburg, der nach der Inschrift mit zwanzig Jahren als Student in Helmstedt verstarb. Bereits mit kaum sechs Jahren hatten ihn seine Eltern in die Helmstedter Universitätsmatrikel eintragen lassen3). Aus der Ehe seiner Eltern waren noch zwei Mädchen hervorgegangen. Sie nennen sich in der Inschrift als Hinterbliebene.

Anmerkungen

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 46 LAPIDES IN PARTE COEMITERII anteriore mit S. 57.
  2. Vgl. Nr. 230, Anm. 1.
  3. Am 6. Juli 1688, vgl. Matrikel Helmstedt, Bd. 3, S. 13. Der tatsächliche Studienbeginn erfolgte etliche Jahre später. Zu diesem Verfahren vgl. Matrikel Helmstedt, Bd. 3, S. VIIf und Kundert, Katalog, S. 92f.

Nachweise

  1. Böhmer, Inscriptiones, S. 57.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 387† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0038708.