Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 364† St. Ludgeri E. 17. Jh.

Beschreibung

Kanzel. Holz, farbig gefaßt1). Sie wurde beim Brand der Kirche 1942 zerstört. Die Inschrift befand sich als Umschrift am Schalldeckel2). Der Schalldeckel war bekrönt von einem Posaune blasenden Engel.

Inschrift nach Behrends.

  1. Verbum Domini manet in aeternum 1 Petr 13) Qui ex Deo est verba Dei audit Joh 84) Beati qui audiunt verbum Dei et custodiunt5)

Übersetzung:

Des Herrn Wort beibt in Ewigkeit. Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.

Kommentar

Behrends und Meier beschreiben die Kanzel als ein barockes Werk aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Danach dürfte sie auf Veranlassung des Propstes Aemilianus Rhaman im Zuge der von ihm durchgeführten spätbarocken Erneuerung der Innenausstattung (vgl. Nr. 352) errichtet worden sein. Rhaman hat mit dem ersten der drei Bibelverse einen als protestantische Devise bekannten und verbreiteten Spruch ausgewählt6).

Anmerkungen

  1. Vgl. die Beschreibung der Kanzel bei Meier, Kunstdenkmäler, S. 24.
  2. Behrends, Diplomatarium, S. 218f. und ders., Leben des heiligen Ludgerus, S. 146.
  3. 1. Pt. 1,25.
  4. Io. 8,47.
  5. Lc. 11,28.
  6. Ein weiteres Beispiel für eine Verwendung des Bibelverses im katholischen Raum bietet die Inschrift an der ehemaligen Dechanei des Heilig-Kreuz-Stifts in Hildesheim aus dem Jahre 1549, DI 58 (Stadt Hildesheim), Nr. 222.

Nachweise

  1. Behrends, Diplomatarium, S. 218f.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 364† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0036405.